Bis 2022 zahlt der Bund rund 5,5 Milliarden Euro für die Kita-Betreuung
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat Verständnis dafür, wenn die Länder die Bundes-Milliarden aus dem sogenannten Gute-Kita-Gesetz auch zur Senkung der Kita-Gebühren verwenden.
„Qualität auf der einen Seite und Teilhabemöglichkeit auf der anderen, die Entlastung der Eltern bei den Gebühren, das gehört aus unserer Sicht schon ein Stück zusammen“, sagte die SPD-Politikerin dem Sender SWR.
Man könne viel über Qualität reden, wenn aber Kinder gar nicht in die Kita gehen könnten, weil dies für die Eltern nicht finanzierbar sei, „dann ist das eine Situation, die können wir so nicht lassen“.
Es handele sich hier auch um eine Frage von gleichen Chancen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagte Giffey.
„Es soll nicht alles für alle sofort kostenlos sein. Aber es geht darum, dass die, die zum Beispiel staatliche Unterstützung bekommen, die Wohngeld bekommen, die den Kinderzuschlag bekommen, dass die befreit werden von den Gebühren. Und dass wir ansonsten auch eine soziale Staffelung haben, die sich eben nach dem Einkommen richtet.“
Bundestag und Bundesrat hatten am Freitag in ihren letzten Sitzungen vor der Weihnachtspause und damit gerade noch rechtzeitig vor dem geplanten Start zum 1. Januar das „Gute-Kita-Gesetz“ verabschiedet.
Der Bund wird über einen höheren Anteil an den Umsatzsteuereinnahmen nun den Ländern bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro zukommen lassen. Wie die Länder das Geld einsetzen, können sie selbst entscheiden: So können sie etwa die Kita-Öffnungszeiten verlängern oder mehr Erzieher einstellen. Ziel ist es, die pädagogische Betreuung zu verbessern.
Der Bundesvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU/CSU, Christian Haase, warnte davor, zu viele Mittel für die Senkung der Kita-Beiträge zu verwenden. „Wir brauchen zum weiteren Ausbau der Kinderbetreuung und zur Verbesserung der Qualität der Betreuung mehr Erzieherinnen und Erzieher“, betonte er am Samstag. „Wer jetzt seinen Schwerpunkt bei einer Beitragsentlastung sucht, muss wissen, dass er 2023 entweder wieder Beiträge einführt oder vor einem zusätzlichen Haushaltsloch steht.“
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund pocht auf eine dauerhafte Kita-Unterstützung durch den Bund. Eine zeitlich befristete Finanzierung schaffe noch keine dauerhafte Qualität.
„Damit Qualitätsverbesserungen nachhaltig wirken können, muss sich der Bund dauerhaft über das Jahr 2022 hinaus finanziell engagieren“, sagte Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Passauer Neuen Presse“. Sowohl im Bundesrat als auch im Bundesrat war kritisiert worden, dass in dem Gesetz der Bundesfamilienministerin bisher keine Anschlussregelung und -finanzierung dargestellt werde. (dpa)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion