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Behinderung des Straßenverkehrs

Verwaltungsgericht: Berliner Polizei darf keine Gebühren von Klimaklebern verlangen

Die Berliner Polizei hat sich das Entfernen eines „Klimaklebers“ aus dem Straßenverkehr bezahlen lassen und dem Betroffenen einen Gebührenbescheid geschickt. Das Verwaltungsgericht Berlin entschied aber, dass die Polizei das nicht tun darf.

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Klimakleber (Symbolfoto).

Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Die Berliner Polizei darf vorerst keine Gebühren von Klimaklebern dafür verlangen, dass sie die Demonstranten von der Straße löst und wegträgt. Das entschied das Verwaltungsgericht Berlin laut einem am Dienstag verkündeten Beschluss in einem Eilverfahren. Das Gericht gab damit dem Antrag eines Klimaaktivisten statt. (VG 1 L 363/23)
Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung rechtskräftig wird. Gegen den Beschluss ist eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg möglich.
Der Mann hatte sich im Juni 2022 zusammen mit anderen Aktivisten auf einer Straßenkreuzung in Berlin festgeklebt, um so gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu demonstrieren. Weil er der Aufforderung zum Verlassen der Fahrbahn nicht nachkam, lösten Einsatzkräfte die Klebeverbindung und trugen ihn von der Straße.
Im April dieses Jahres erhielt der Demonstrant einen Gebührenbescheid über 241,00 Euro. Die Polizeibehörde stützte sich dabei auf die Gebührenordnung für die Benutzung polizeilicher Einrichtungen. Zur Begründung hieß es, der Straßenverkehr sei durch die Sitzblockade des Klimaklebers erheblich behindert worden, was eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dargestellt habe.

Mit Eilantrag Erfolg

Nachdem der Demonstrant erfolglos Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt hatte, erhob er dagegen Klage. Darüber wurde noch nicht entschieden. Sein Eilantrag gegen den sofort vollziehbaren Gebührenbescheid hatte nun jedoch Erfolg.
Nach Auffassung des Verwaltungsgerichts liegen die Voraussetzungen für eine Gebührenerhebung nach den entsprechenden Gesetzesregelungen nicht vor. Bei der polizeilichen Maßnahme habe es sich weder um eine sogenannte Ersatzvornahme noch um eine unmittelbare Ausführung gehandelt.
Eine Ersatzvornahme ist ein Instrument für den Fall, dass Handlungen trotz bestehender Verpflichtungen nicht erfüllt werden. Dann kann die Vollstreckungsbehörde diese selbst vornehmen oder durch Dritte vornehmen lassen.
Auch habe die Maßnahme nicht der Gefahrenabwehr für Personen, Sachen oder Tiere gedient, sondern allein dem Zweck, den ungehinderten Straßenverkehr zu ermöglichen. Die Polizei muss dem Demonstranten daher die bereits gezahlte Gebühr vorerst zurückerstatten. Gegen den Beschluss kann beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde eingelegt werden.
Bis Anfang September hatte die Berliner Polizei nach Angaben der Senatsinnenverwaltung knapp 1.300 Gebührenbescheide an Klimaaktivisten verschickt, jeweils in Höhe von 241 Euro.
(afp/dpa/red)

Kommentare

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Rudolf Kesslervor 2 Jahren

Na gut, wenn das vorsichtige Lösen vom Asphalt nicht "verrechnet" werden darf... Ein Ruck, ein Schrei, Straße frei.

Baphometvor 2 Jahren

Der Staat, bzw. was Rot-Grün daraus gemacht hat, finanziert diese Terroristen. Also muss die Justiz diese Terroristen schützen, weil sie ja dem Linksstaat dient und nicht dem Rechtsstaat. Schon gar nicht dem Volke.

Reaktion 2021vor 2 Jahren

Wer bezahlt das?

Blobvor 2 Jahren

Sie, ich und all die anderen [].... die täglich in die Arbeit gehen

Diemovor 2 Jahren

Na du und ich.

Baphometvor 2 Jahren

Du und ich