Logo Epoch Times

Berliner Mohrenstraße soll nach Rassismuskritik nun doch umbenannt werden

top-article-image

Mohrenstraße

Foto: über dts Nachrichtenagentur

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Nach Rassismuskritik aus Teilen der Gesellschaft soll die Mohrenstraße im Berliner Bezirk Mitte nun auf Antrag von SPD und Grünen doch umbenannt werden. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung Mitte am Donnerstag mehrheitlich, wie die SPD-Fraktion Berlin-Mitte im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. „Auch die BVV Mitte schließt sich der Zivilgesellschaft an und fordert das Bezirksamt Mitte Berlin auf, den Prozess der Umbenennung der Mohrenstraße unverzüglich einzuleiten, hieß es aus der BVV Mitte dazu.
Begründet wurde dies damit, dass der Name „diskriminierend ist und dem Ansehen Berlin schadet“. Die Straße soll nach Anton Wilhelm Amo benannt werden.
Der um 1703 im heutigen Ghana geborene Amo wurde nach als Kind Deutschland verschleppt und war der erste bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland. Er studierte im 18. Jahrhundert unter anderem an den Universitäten von Helmstedt, Halle und Wittenberg. Das zuständige Bezirksamt Mitte wurde in dem von SPD und Grünen eingereichten Antrag aufgefordert, „unverzüglich den Vorgang zur Umbenennung zu starten“.
Die Berliner Verkehrsbetriebe hatten zuvor bereits angekündigt, den U-Bahnhof Mohrenstraße künftig in Glinkastraße umzubenennen. Da „Mohren“ ein veraltetes Wort für Menschen mit dunkler Hautfarbe ist, wird der Straßenname als rassistisch kritisiert.

Die jetzige Namenswahl ist auf einen Vorschlag aus der Community der Schwarzen in Deutschland zurückzuführen, die sich dazu gemeldet hatte. Sie will einen kritischen Umgang mit der deutschen Kolonialgeschichte in Afrika in einer Umbenennung von Straßennamen in Berlin manifestiert sehen, heißt es.

Daher schlugen sie den Namen „Anton-Wilhelm-Amo“ für die U-Bahnstation vor. Dieser sei als Sklave verschleppt, unter Adligen „verschenkt“ und als „Kammermohr“ vererbt worden. Nach seiner Taufe soll er am Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel eine hervorragende Bildung genossen haben, woraufhin er an die Universität Halle kam.

Seine erste Disputation in lateinischer Sprache trug übersetzt den Titel „Über die Rechtsstellung des Mohren in Europa“. (afp/dts/er/nmc)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können