Berlin: Friedrichstraße ab Juli wieder frei für Autoverkehr
Die Friedrichstraße in Berlin wird ab Juli wieder komplett für den Autoverkehr geöffnet. Wie die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt am Dienstag mitteilte, wird eine frühere Anordnung aufgehoben. Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) strebt für die historische Mitte rund um Gendarmenmarkt, Friedrichstraße und Checkpoint Charlie ein städtebauliches und verkehrliches Gesamtkonzept an. Der dafür geplante Beteiligungsprozess mit Gewerbetreibenden und Anwohnern solle im Herbst starten.
Der frühere rot-grün-rote Senat hatte beschlossen, einen Teil der Friedrichstraße im Berliner Stadtzentrum in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Dies setzte die damalige Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) kurz vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus weitgehend im Alleingang um. Nach der Wahl vom Februar regiert in Berlin nun eine Koalition aus CDU und SPD.
Rechtswidrige Sperrung
Die Friedrichstraße wurde 2020 in einem Modellversuch für den Autoverkehr gesperrt, Jarasch ließ die Sperrung verlängern – rechtswidrig, wie das Berliner Verwaltungsgericht im Oktober urteilte. Zwischenzeitlich fuhren dort wieder Autos, doch Jarasch widmete einen Teil der Friedrichstraße mitten im Wahlkampf in eine Fußgängerzone um.
Gegen die Sperrung der Friedrichstraße zwischen Französischer und Leipziger Straße ab dem 30. Januar dieses Jahres regte sich starker Widerspruch. Der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB), der die Geschäftsleute vertritt und der Gastroverband Dehoga gingen ein Bündnis mit den Anrainern ein, um die Maßnahme rückgängig zu machen und ein gemeinsames Verkehrskonzept zu entwickeln.
Zur Fußgängerzone in der Friedrichstraße liegen mehrere Widersprüche, teilweise auch verbunden mit einem gerichtlichen Eilverfahren. Die neue Verkehrssenatorin bietet den Widerspruchsführern nun ein Moratorium an, um den Beteiligungsprozess für das neue Gesamtkonzept offen zu gestalten. (afp/red)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion