Bundeswehr: Chinook-Hubschrauber werden teurer als geplant

Die Bundeswehr steht vor der Beschaffung von Transporthubschraubern des Typs Chinook in den USA. Bei dem Milliardendeal geht es jetzt noch um den Preis – die Bundeswehr musste ihre Ansprüche herunterschrauben.
Titelbild
Hubschrauber der US-Army.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times9. Mai 2023

Nach monatelangen Verhandlungen zwischen der Bundeswehr und der US-Armee zeichnet sich ab, dass der geplante Kauf von 60 schweren Transporthubschraubern des Typs Chinook in den USA teurer wird als geplant. Das berichtet das Portal „Business Insider“. Demnach könne die Beschaffung bis zu einer Milliarde teurer werden als bisher erwartet, trotz Einsparungen bei den Flugstunden.

Zuletzt habe die Bundesregierung Druck auf die Amerikaner gemacht, endlich ein Angebot für den Milliarden-Deal zu machen. Eigentlich hätte das schon vor zwei Monaten kommen sollen.

Bis 2030 will die Bundesregierung 60 Chinooks in der Variante „Blick II Standard Range“ geliefert bekommen. Offiziell heißt es aus dem Verteidigungsministerium, die Amerikaner hätten erklärt, wegen des Ukraine-Krieges so ausgelastet zu sein, dass bislang noch kein Angebot erstellt werden konnte.

Piloten fehlen

Doch hinter den Kulissen mehrten sich seit Monaten die Hinweise, dass die Technik-Wünsche der Deutschen aufwendig sind und darum die Kosten in die Höhe treiben, wie „Business Insider“ berichtet. Zwischenzeitlich habe das Hubschrauber-Paket deshalb sogar bis zu zwölf Milliarden Euro kosten sollen, doppelt so viel wie im Bundeswehr-Etat eingeplant.

Inzwischen sei die Bundeswehr-Führung mit ihren Ansprüchen kräftig heruntergegangen. Statt der geplanten 300 Flugstunden soll die Maschinen jeweils nur 200 Flugstunden im Jahr laufen. Innerhalb des Ministeriums erwarte man so dann Kosten von nur noch 6,6 bis sieben Milliarden Euro – inklusive Logistik-Anteilen.

Ein entsprechendes Angebot sollen die Amerikaner nun doch schon zeitnah vorlegen, heißt es. Die Reduzierung der Flugstunden erscheine heikel, waren die 300 Stunden laut interner Unterlagen überhaupt erst die Grundlage für die Stückzahl, die jetzt beschafft werden soll, schreibt „Business Insider“.

Aus der Luftwaffe heißt es allerdings, dass die Flugstunden durchaus realistisch seien, da ohnehin schon schlicht die notwendigen Piloten fehlten, um die höhere Flugstunden-Anzahl überhaupt fliegen zu können. Das Verteidigungsministerium wollte dem Portal zufolge nichts zu Details sagen. Es habe darauf verwiesen, dass das Angebot der Amerikaner noch nicht vorliege. (dts/red)



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