Bereits 505 Moscheen in Baden-Württemberg – viele davon sind extremistisch oder unterstehen Erdogans Kontrolle

Die Anzahl der Moscheen in Baden-Württemberg stieg seit 2005 um 56 Prozent. Es gibt keine Regulierung durch die Landesregierung, obwohl die größten Moscheeverbände laut Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft wurden.
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In einer Moschee.Foto: iStock
Epoch Times25. August 2018

505 Moscheen und islamische Gebetshäuser gibt es offenbar zurzeit in Baden-Württemberg. Dies geht aus einer Erhebung des Referats für interreligiösen Dialog der Diözese Rottenburg-Stuttgart hervor, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“.

Laut Wolfgang Rödl, Autor der Erhebung, gab es 2005 bereits 318 islamische Einrichtungen in Baden-Württemberg. Die jetzige Zahl von 505 entspreche einem Zuwachs um 59 Prozent in den letzten dreizehn Jahren.

97 Einrichtungen davon, also ein knappes Drittel, gehörten schon 2005 dem umstrittenen Ditib-Verband, der unter Verdacht steht, als potentieller Spionagearm der Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu fungieren. Derzeit gehören 163 der 505 Moscheen in Baden Württemberg dem Ditib-Verband.

Ditib, der seit 2012 Fördergelder in Millionenhöhe durch verschiedene Bundesministerien erhalten hat, untersteht direkt der türkischen Religionsbehörde Diyanet.

Den Grauen Wölfen gehören rund 50 Moscheen

64 weitere Moscheen gehören nach Angaben der „Stuttgarter Nachrichten“ der türkischen Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) und 50 Gebetshäuser den türkischen rechtspolitischen Grauen Wölfe (ADÜTDF).

Mindestens 16 neue Moschee-Projekte seien in Planung, von denen zwölf vom Ditib Verband ausgingen, darunter eins in Stuttgart, berichtet die Zeitung. Drei Projekte gingen von der Ahmadiyya-Gemeinde aus und eines vom Verband der Islamischen Kulturzentren in Leinfelden-Echterdingen.

Die drei Verbände mit den meisten Moscheen werden von Baden-Württembergs Verfassungsschutz als extremistisch oder – wie Ditib – als potenzieller Spionagearm der türkischen Regierung eingestuft. Hinzu kommen noch etwa 20 salafistisch beeinflusste Moscheen oder Vereine.

Trotz der steigende Anzahl von Moscheen in Baden-Württemberg erhebt die Landesregierung keine offiziellen Zahlen zu islamischen Gebetshäusern. Der Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi äußerte sich dazu kritisch:

Ich finde es merkwürdig, dass der Staat offiziell keine Statistiken über Moscheen hat, die politisch und religiös in Deutschland agieren.“

Ourghi selbst ist, wie er in einem Interview mit  „Deutschlandfunk“ erklärt, Verfechter eines reformierten Islams für einen Glauben, der frei von Politik ist und andere Glaubensrichtungen akzeptiert. Nur dann sei seiner Meinung nach der Islam in der heutigen Zeit überlebensfähig. (nh)



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