Befristet angestellte Lehrer müssen sich in Sommerferien arbeitslos melden
Zahlreiche Bundesländer schicken befristet beschäftigte Lehrer in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit, um Geld zu sparen.
Das geht aus einer neuen Analyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben) berichten. Demnach haben sich in den Sommerferien 2019 rund 5.300 Lehrkräfte nach einer Beschäftigung arbeitslos gemeldet.
Damit seien rund 38 Prozent der entsprechenden Arbeitslosmeldungen zwischen Oktober 2018 und September 2019 während der Sommerferien erfolgt. Die Lage am Arbeitsmarkt für Lehrer an allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen sei zwar insgesamt sehr gut, heißt es in dem Papier.
„Gleichzeitig fällt aber auf, dass die Zahl arbeitsloser Lehrkräfte regelmäßig in den Sommerferien ansteigt“, führt die Bundesagentur für Arbeit aus. Nach den Sommerferien gehe „die Arbeitslosenzahl wieder zurück“.
Offensichtlich werde „der Zeitraum der Sommerferien bei vielen befristet geschlossenen Arbeitsverträgen, zumindest teilweise, ausgespart“, heißt es in der BA-Analyse weiter. Eine eventuelle Anschlussbeschäftigung erfolge erst mit Beginn des neuen Schuljahres.
Die betroffenen Lehrer müssten sich also für die Dauer der Sommerferien oder zumindest einen Teil davon arbeitslos melden. „Besonders sichtbar ist das Phänomen der Sommerarbeitslosigkeit vor allem in Baden-Württemberg, Hamburg und Bayern“, heißt es in der Analyse der Bundesagentur für Arbeit.
5.300 Arbeitslosmeldungen
Von den rund 5.300 Arbeitslosmeldungen zu Beginn oder während der Sommerferien des Jahres 2019 seien, absolut gesehen, mit 1.790 die meisten auf Baden-Württemberg entfallen. Dort mache die Arbeitslosigkeit während der Sommerferien einen sehr großen Anteil an der Lehrerarbeitslosigkeit insgesamt aus, heißt es in dem Papier weiter.
Bei 74 Prozent derer, die sich von Oktober 2018 bis September 2019 nach einer Beschäftigung arbeitslos gemeldet hätten, sei die Arbeitslosigkeit zu Beginn oder während der Sommerferien eingetreten, heißt es zur Lehrerarbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. In Hamburg waren dies 53 Prozent und in Bayern 49 Prozent der Fälle.
Weitere Beispiele: In Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien es jeweils 32 gewesen, in Berlin 30 und in Nordrhein-Westfalen 17 Prozent. Im Bundesschnitt sei der Anteil im Vergleich zum Vorjahr von 42 Prozent auf 38 Prozent gesunken, heißt es in der BA-Analyse, über welche die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten.
Insgesamt waren laut den Zahlen der Bundesagentur im Schuljahr 2018/19 rund 811.000 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen tätig. Nicht berücksichtigt seien dabei geringfügig Beschäftigte.
Damit sei die Zahl der Lehrer gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen – um 0,8 Prozent, heißt es in dem Papier weiter. Im Zehnjahresvergleich belaufe sich der Anstieg auf plus drei Prozent. (dts)
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