Bayern will 2,5 Millionen Dosen von russischem Impfstoff Sputnik V bestellen
„Sollte Sputnik zugelassen werden in Europa, dann wird der Freistaat Bayern zusätzliche Impfdosen, ich glaube, es sind 2,5 Millionen, im Juli erhalten“, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch an. Mit der Lieferung von Sputnik sollen die Zusatzkapazitäten an Impfstoff in Bayern erhöht werden.
Ein Vorvertrag mit einem Unternehmen in Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) sollte noch am Mittwoch von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unterzeichnet werden.
Die bayerische Landesregierung habe mit der beauftragten Institution der russischen Regierung für den Vertrieb des Impfstoffs eine Absichtserklärung abgeschlossen, sagte Holetschek. Der Impfstoff solle in Illertissen produziert werden. „Das wird erst im Verlauf des Jahres der Fall sein.“
In der Absichtserklärung sei definiert, dass der Impfstoff auch importiert werden könne. „Voraussetzung ist natürlich, dass er zugelassen ist“, ergänzte Holetschek. Bei Sputnik handele es sich um einen „hochwirksamen“ Impfstoff. „Ich wünsche mir, dass wir den Impfstoff sehr schnell zur Verfügung haben“, sagte der Landesgesundheitsminister.
Kritik an Söder
Die Linke kritisierte Söders Vorstoß. „In einer Krise braucht es zuerst Solidarität und nicht grenzenlosen Egoismus für die eigene Karriere“, sagte Bundesfraktionschef Dietmar Bartsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Es dürfe keinen Wettlauf zwischen den Bundesländern geben.
Wir brauchen eine nationale Kraftanstrengung beim Impfen, aber keine bayerische Kraftmeierei“, sagte Bartsch.
Er forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) auf, Söder zu bremsen.
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft seit Anfang März eine Zulassung von Sputnik V in Europa. Bei der so genannten Rolling Review werden erste Ergebnisse wissenschaftlicher und klinischer Tests nach und nach analysiert, bevor alle für eine Zulassung nötigen Daten vorliegen. Bei allen bisher zugelassenen Corona-Impfstoffen war die EMA ebenso vorgegangen. (afp)
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