Bayern: 150 Personen mit positiven Testergebnissen immer noch nicht informiert – Bundesweite Polizeiaktion in Vorbereitung
Weil in Bayern 150 positiv getestete Personen nicht auffindbar sind, soll nun eine bundesweite Polizeiaktion starten. Offensichtlich sind immer noch nicht alle Betroffenen mit positiven Testergebnissen in Bayern informiert. Am Nachmittag will sich Gesundheitsministerin Huml zum aktuellen Stand äußern.

Markus Söder in einer Videokonferenz am 10. August 2020 zur COVID-19-Situation im Land.
Foto: NICOLAS ARMER/POOL/AFP via Getty Images
Der „Bayerische Rundfunk“ zitierte am Sonntag einen Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums. Demnach seien immer noch nicht alle „positiv getesteten“ Menschen in Bayern informiert. Es würden noch weitere Daten abgearbeitet, hieß es am Sonntag.
Ressortchefin Melanie Huml (CSU) will sich demnach am Nachmittag zum aktuellen Stand äußern.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass 44.000 Reiserückkehrer teilweise nach mehr als einer Woche noch kein Ergebnis der bei ihnen bei der Wiedereinreise nach Deutschland vorgenommenen Tests erhalten hatten. Darunter waren zu diesem Zeitpunkt auch mehr als 900 Menschen mit positivem Test.
Daraufhin hatte die Landesregierung zunächst angekündigt, bis Donnerstagnachmittag sollten zumindest alle Positivbefunde übermittelt werden.
Bundesweite Polizeiaktion in Vorbereitung
Weil in Bayern 150 positiv getestete Personen nicht auffindbar sind, soll nun eine bundesweite Polizeiaktion starten. Das erfuhr die „BamS“ aus Kreisen der bayerischen Landesregierung. Die Infizierten hatten bei den Tests an der Grenze offenbar nur Name und Geburtsdatum, aber keine Adresse angegeben.
Es geht bei den Verzögerungen offensichtlich vor allem um Tests, die an Autobahnen vorgenommen wurden. Hier wurden Daten der Reisenden zunächst händisch in Formulare eingetragen und mussten später erst aufwändig digitalisiert werden.
Huml bot wegen der Panne ihren Rücktritt an, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach der Ministerin jedoch das Vertrauen aus. Söder machte aber auch deutlich, derartige Pannen dürfe es künftig nicht mehr geben.
Rückkehrer von Auslandsreisen können sich freiwillig kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Für Rückkehrer aus Risikogebieten ist dies inzwischen vorgeschrieben.
Bayern hatte besonders früh und intensiv mit dem Aufbau von Corona-Teststationen für Rückreisende begonnen, die Verantwortlichen wurden dann jedoch offensichtlich von der Menge der eingehenden Tests überrollt. (afp)
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