BAMF übermittelt immer mehr Daten an den Verfassungsschutz
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat in 10.597 Fällen dem Verfassungsschutz Hinweise gegeben. Die Zahl bezieht sich auf das Jahr 2017.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (Symbolbild).
Foto: Oliver Berg/dpa
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat dem Verfassungsschutz 2017 deutlich mehr Hinweise gegeben als in den Jahren zuvor – und das obwohl im vergangenen Jahr deutlich weniger neue Asylanträge beim BAMF eingegangen sind als während der Flüchtlingskrise 2015 und 2016.
Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion übermittelte das BAMF im Jahr 2015 Informationen zu 571 Asylbewerbern an das Bundesamt für Verfassungsschutz. 2016 erhielt der Inlandsnachrichtendienst Daten zu 2418 Antragstellern. 2017 wurde der Verfassungsschutz in 10 597 Fällen informiert.
Im vergangenen Jahr stellten 198 317 Menschen erstmalig einen Asylantrag in Deutschland. Im Jahr zuvor hatte das BAMF 722 370 Erstanträge entgegengenommen.
Ein Grund für den sprunghaften Anstieg der Meldungen, die den Verfassungsschutz erreichten, könnte ein – nach dem Terroranschlag in Berlin – gewachsenes Problembewusstsein bei den Asyl-Anhörern sein.
Im Dezember 2016 war der abgelehnte tunesische Asylbewerber Anis Amri in Berlin mit einem Lastwagen über einen Weihnachtsmarkt gerast. Er tötete zwölf Menschen. Amri hatte gegenüber den Behörden mehrere Alias-Namen angegeben. (dpa)
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