BAMF-Skandal: 80 Prozent der Deutschen vertraut Flüchtlingsamt nicht
Das Vertrauen der Bürger in die Arbeit des Bundesflüchtlingsamts ist einer Umfrage zufolge erheblich beschädigt.
Knapp 80 Prozent gaben bei der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey für die „Welt“ an, ihr Vertrauen in die Vergabepraxis von Asylbescheiden beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sei „eher gering“ oder „sehr gering“.
Bei knapp 9 Prozent (8,9) ist das Vertrauen „sehr groß“ oder „eher groß“. 11,4 Prozent sind unentschieden.
Flüchtlingsamt überprüft zehn Außenstellen
Unterdessen kündigte die Behörde – nach den Unregelmäßigkeiten bei Asylbescheiden in Bremen an – zehn weitere Außenstellen zu überprüfen.
Dort sind jeweils Abweichungen von den durchschnittlichen Schutzquoten um zehn Prozentpunkte aufgefallen, und zwar nach oben ebenso wie nach unten, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte. Nun würden in repräsentativen Stichproben insgesamt 8500 Fälle aus dem Jahr 2017 überprüft.
Darüber hinaus geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) demnach Unklarheiten bei Asylbescheiden in seiner Außenstelle im rheinland-pfälzischen Bingen nach. Dort hat ein Mitarbeiter am 6. Februar die Nürnberger Zentrale um eine Überprüfung von Verfahren gebeten.
„Hintergrund des Hinweises sind fachlich divergierende Einschätzungen über asylverfahrensrechtliche Bewertungen zwischen den Mitarbeitern in der Außenstelle“, erklärte die Ministeriumssprecherin. Dem Ressort von Minister Horst Seehofer (CSU) lägen nach aktuellem Erkenntnisstand keine Hinweise auf weitere Überprüfungen etwa in Gießen und Karlsruhe vor, über die die „Augsburger Allgemeine“ (Samstag) berichtet hatte.
Unterdessen hat Seehofer die Stelle des Leiters der Abteilung Migration in seinem Ministerium am 2. Mai neu besetzt. Darüber hatte zuerst die „Bild am Sonntag“ berichtet. „Dies erfolgte im Rahmen einer organisatorischen und personellen Neuausrichtung des Hauses und stand in keiner Weise im Zusammenhang mit den Vorfällen im Bamf“, erklärte die Ministeriumssprecherin dazu. (dpa)
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