30 Zentimeter Neuschnee: Hier gilt Alarmstufe rot – 130-km/h-Schnee-Orkan über Österreich

Am Morgen warnte der Deutsche Wetterdienst in zahlreichen Landkreisen im Süden Deutschlands vor starken Schneefall zwischen 15 bis 20 Zentimeter und Schneeverwehungen – in Staulagen können sogar 30 Zentimeter erreicht werden.

So kommt es auch in den Nordweststaulagen der Mittelgebirge zu kräftigem Schneefall. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen -2 Grad im höheren Bergland und 7 Grad an der Nordsee. Der Wind weht frisch bis stark aus West bis Nordwest.

Der Deutsche Wetterdienst hat für Gebirgslagen Warnstufe Rot ausgegeben. Deutschland, Mittwoch den 4. Januar 2016. Foto: Screenshot DWD

Schwerste Sturmflut nach Jahren

Sturmtief ‚Axel‘ mit Zentrum über der Ostsee überquert am Mittwoch mit seinem Hauptwindfeld den Nordosten Deutschlands. Es wird richtig stürmisch. Auf die deutsche Ostseeküste könnte am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag die schwerste Sturmflut seit mehr als zehn Jahren zurollen. Nach Angaben des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie werden im Laufe des Mittwoch Wasserstände von 1,20 bis 1,50 Meter über Normal erwartet. Auch eine schwere Sturmflut mit Werten über 1,50 Meter ist nach Angaben der Behörde nicht auszuschließen. Der Höchststand wird in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erwartet.

Auf Axels Rückseite wird zunächst Polarluft und zum Donnerstag sogar Arktikluft angezapft. Die eingeflossene Kaltluft gerät von Westen her unter Hochdruckeinfluss und es gibt gebietsweise strengen Frost.

Auch im Südwesten muss verbreitet mit stürmischen Böen gerechnet werden, an der See und im Bergland gibt es Sturmböen, auf exponierten Gipfeln Orkanböen. In der Nacht zum Donnerstag schneit es an den Alpen und an den Nordrändern der Mittelgebirge mit allmählich nachlassender Intensität weiter.

130-km/h-Schnee-Orkan über Österreich

Mit 40 Zentimeter Neuschnee und Orkanböen bis zu 120 km/h wird es auch in Österreich richtig ungemütlich.

In den Alpen schneit es kräftig. „Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee“ erwartet Hannes Rieder von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in der Steiermark. „Mit dem, was schon liegt und dem starken Wind kann er sich stellenweise auf bis zu 1,5 Meter auftürmen.“ Auch im Westen schneit es endlich ergiebig. „Auf den Bergen fallen bis zu 30 Zentimeter, vereinzelt auch mehr“, sagt ZAMG-Kollegin Susanne Drechsel aus Tirol zu ÖSTERREICH.

Für weite Teile Österreichs gilt eine Sturmwarnung. In der Nacht auf Mittwoch wird der Wind immer stärker. Seinen Höhepunkt soll er dann im Laufe des Mittwochs erreichen.

Auf der Jubiläumswarte am Stadtrand von Wien wurden auf 450 Metern Höhe heute Spitzenwerte von 131 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf dem Buchberg im niederösterreichischen Wienerwald waren es auf 460 Metern 130 km/h.

Der Kaltlufteinbruch ist aber nur von vorübergehender Natur, denn die Arktikluft wird bereits am Wochenende von Westen her durch deutlich mildere Luft vom Atlantik ersetzt. (mcd)