Asselborn: „Selbst wenn wir die stärkste Armee der Welt hätten – Europas Außengrenzen zu sichern ist unmöglich“
Der luxemburgische Außenminister Asselborn hat Österreich für den Vorschlag kritisiert, wonach Asylbewerber künftig ihre Anträge außerhalb der EU stellen müssen.

Jean Asselborn, der Außenminister Luxemburgs
Foto: EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images
Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat in der Migrationspolitik vor überzogenen Erwartungen an einen Schutz der EU-Außengrenzen gewarnt. „Selbst wenn wir die stärkste Armee der Welt hätten, ist es unmöglich Europas Außengrenzen zu sichern“, sagte er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Am Donnerstag kritisierte Asselborn Österreich mit den Worten: „Migrantenzentren außerhalb Europas sollten kein Thema sein für zivilisierte Europäer“.
Seine Kommentare kamen als Reaktion, nachdem Österreich, Italien und Deutschland Druck auf die EU-Verbündeten ausübten, die Zahl der aufgenommenen Migranten und Flüchtlinge zu reduzieren.
Österreich hat in der vergangenen Woche einen Vorschlag vorgelegt, wonach Asylbewerber künftig ihre Anträge außerhalb der EU stellen müssen. Dafür sollen Zentren eingerichtet werden. Nur in Ausnahmefällen sollten die Asylsuchenden dies auf dem Boden der Mitgliedstaaten tun dürfen, fordert die österreichische Regierung, berichtet die Wochenzeitung „Profil“.
In dem Schriftstück des österreichischen Innenministeriums wird ein neuer „Schutzapparat“ gefordert, so dass „kein Asylantrag auf europäischem Boden gestellt werden kann“, schreibt „Profil“.
Asselborn kontert: „Kennt irgendjemand ein Land außerhalb Europas oder im Umland, dass solche Camps einrichten wollen? Ich nicht. Warten wir mal ab. Ist ja bislang nur eine Idee.“ (reuters/dpa)
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