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Mysteriöser Tod nach Polizeieinsatz in Aschaffenburg – Passanten meldeten auffälligen und verletzten Radfahrer

Ein nach mehreren Fahrradstürzen verletzter 34-jähriger Mann starb nach einem Routine-Einsatz der Polizei unter mysteriösen Umständen. Was war geschehen?

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Polizeistreife im Einsatz (Symbolbild).

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Lesedauer: 3 Min.

Aschaffenburg, Unterfranken, zwischen Würzburg und Frankfurt am Main: Am frühen Samstagabend, 14. Juli, wurde die Polizei zu einem Einsatz gerufen.
Passanten hatten einen Mann auf einem Fahrrad gemeldet, der immer wieder stürzte und gegen parkende Autos prallte. Passanten schrie er aggressiv an. Eine mit dem Fall beauftragte Polizeistreife traf auf den wegen Drogen polizeibekannten 34-Jährigen in der Paulusstraße.
Stunden später sollte er tot sein, unter mysteriösen Umständen …

Samstag, 14. Juli, 17 Uhr

Kurz vor 17 Uhr am Samstagabend informierten mehrere Passanten die Polizei über einen „nicht mehr verkehrstüchtigen Radfahrer“.

Der laut Anrufern tobende Mann stürzte mehrfach vom Rad, beschädigte offenbar parkende Autos und schrie umstehende Personen an.“

Als die Beamten vor Ort ankamen, lag der Mann gerade vor einem geparkten Auto. Er hatte sich bereits durch Stürze blutende Wunden zugezogen. Daraufhin versuchten die Polizisten Hilfe zu leisten.

Der Verletzte wurde jedoch umgehend aggressiv und griff einen der Beamten mit Schlägen an. Dieser wehrte den Angriff ab, während ein Kollege Pfefferspray gegen den Angreifer einsetzte. Der 34-Jährige konnte mit Handfesseln fixiert und auf dem Boden abgelegt werden.

Mann kollabiert und stirbt im Krankenhaus

Aufgrund der Aggressivität des Mannes konnten der Transport und die Behandlung durch den hinzugezogenen Notarzt und den Rettungsdienst nur im fixierten Zustand erfolgen. Gegen 19 Uhr verstarb der Mann, kurz nach der Ankunft im Krankenhaus. Das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg informierten in einer gemeinsamen Presseerklärung über den Fall.

Während der Behandlung verschlechterte sich aus bislang unbekannten Gründen der Gesundheitszustand des Mannes deutlich. Kurz nach der Ankunft in einem Krankenhaus verstarb der 34-Jährige.“

(PP Unterfranken/STA Aschaffenburg)

Laut dem „Main Echo“ sei die bei einem der Stürze verursachte Kopfwunde des Mannes nicht tödlich gewesen, wie Polizeisprecher Enrico Ball äußerte.

Obduktion und toxikologische Untersuchung

Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg gab daraufhin eine Obduktion in Auftrag, die am Sonntag im Institut für Rechtsmedizin Würzburg durchgeführt wurde.

Sie ergab keine Hinweise auf ein todesursächliches Einwirken durch Dritte. Die genaue Todesursache konnte jedoch noch nicht abschließend geklärt werden und bleibt weiterhin unklar.

Zur weiteren Aufklärung der Todesursache ordnete die Staatsanwaltschaft eine toxikologische Untersuchung des Leichnams an, um eine „mögliche Intoxikation durch verschiedene Betäubungsmittel“ herauszufinden.

Die Ermittlungen führt das LKA Bayern in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg.

AUDIO: Enrico Ball, Polizeisprecher PP Unterfranken

Polizeibeamte in Betreuung

Polizeisprecher Ball erklärte dem „Main Echo“ zudem, dass den beiden Polizeibeamten (27, 28) vom Einsatz ein Betreuungsangebot gemacht wurde. Sie wurden vorsorglich vom Schichtdienst am Sonntagabend freigestellt. Dies sei laut dem Sprecher keine disziplinarische Maßnahme gewesen. Man habe ihnen Raum geben wollen, das Geschehen zu verarbeiten.
Die beiden Beamten hatte der Vorfall mit dem unerwarteten Ausgang offensichtlich stark mitgenommen.
Nach dem Tod des 34-Jährigen setzte die „Maschinerie“ ein: Einbindung des Polizeipräsidiums in Würzburg mit dem Präsidenten, Pressestelle, Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und nicht zu vergessen: das Bayerische Landeskriminalamt, welches den Einsatzablauf unbeteiligt rekonstruieren soll.

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