Arbeitskosten im EU-Vergleich: Deutschland 30 Prozent über dem Durchschnitt
Die Arbeitskosten von Firmen in Deutschland liegen rund 30 Prozent über dem EU-weiten Durchschnitt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, zahlten Unternehmen im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor im vergangenen Jahr im Schnitt 41,30 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde.
Der EU-Durchschnitt lag demnach bei 31,80 Euro, Deutschland kam damit auf den sechsten Rang. Diese Daten sind unabhängig von der Produktivität der Länder.
Zu den Arbeitskosten gehören zum einen die Bruttoverdienste der Beschäftigten, also etwa Entgelt, Sonderzahlungen und Urlaubsgeld. Dazu gezählt werden die Lohnnebenkosten, zu denen die Sozialbeiträge der Arbeitgeber gehören sowie auch Kosten für die Aus- und Weiterbildung.
Zwischen 53,90 und 9,30 Euro
Unternehmen in Luxemburg hatten im vergangenen Jahr im EU-Vergleich mit 53,90 Euro die höchsten Arbeitskosten pro geleisteter Stunde, dahinter folgten Dänemark und Belgien. Die niedrigsten Kosten gab es in Bulgarien mit nur 9,30 Euro.
Rumänien und Ungarn liegen ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt – dort waren allerdings auch die höchsten prozentualen Anstiege der Arbeitskosten zu verzeichnen.
Die Wettbewerbsposition Deutschlands bei den Lohnkosten blieb damit im vergangenen Jahr „praktisch unverändert“, ordnete Sebastian Dullien, wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, die Zahlen des Statistischen Bundesamts ein.
Zwar rückte Deutschland in dem Ranking formal um eine Position auf, das erkläre sich allerdings allein durch die starke Abwertung der schwedischen Krone.
Zusätzlich zu den Arbeitskosten müsse bei der Bewertung der Wettbewerbsposition allerdings auch die Produktivität betrachtet werden, fuhr Dullien fort. „Im Feld der Hochproduktivitätsländer liegt Deutschland bei den Arbeitskosten weiter etwa in der Mitte“, erklärte er. (afp)
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