Anwalt des abgeschobenen Gefährders: „Deutschland muss ihm einen Pass geben, damit er zurückgebracht wird“
Der nach Tunesien abgeschobene mutmaßliche Ex-Bin-Laden-Leibwächter Sami A. will mit einem Anwalt seine Rückkehr nach Deutschland erstreiten.
„Der deutsche Innenminister hätte meinen Mandanten nie nach Tunesien abschieben dürfen. Das ist ein unglaublicher Skandal, der in Deutschland passiert ist, schließlich sind keine der Vorwürfe jemals bewiesen worden“, sagte der Anwalt von Sami A. der „Bild“.
Es gibt nichts, weshalb mein Mandant in Deutschland verurteilt wurde. Wir werden jetzt dafür sorgen, dass er freikommt, dann deutsche Papiere erhält und zurück nach Deutschland gebracht wird.“
A. habe vier Kinder, die zu Hause auf ihn warteten. Deutschland müsse ihm einen Pass oder andere Dokumente geben, damit er zurückkommen könne.
Der Anwalt wird seinen Mandanten demnächst zum ersten Mal im Gefängnis besuchen und will dann die sofortige Freilassung beantragen. Er erklärt: „Es sind alles Lügen, die man jetzt hier in Tunesien erfindet, um ihn festzuhalten, davon wird nichts bestand haben. Ich bin optimistisch, dass er sehr schnell freigelassen wird. Wenn er wirklich Bodyguard von Osama bin Laden gewesen wäre, dann hätten doch die USA ihn nie frei durch Deutschland laufen lassen.“
Tunesische Staatsangehörigkeit – also ist Tunesien zuständig
Das tunesische Justizministerium sieht die Lage anders.
Ein Sprecher der Anti-Terror Behörde beharrte auf die Zuständigkeit der tunesischen Behörden: „Er hat nur eine tunesische Staatsangehörigkeit, also sind alleine tunesische Behörden zuständig“, sagte er der Zeitung.
Ihm wird vorgeworfen, Terroristen in Afghanistan trainiert und extremistische Gruppen in Deutschland unterstützt zu haben. Und er war der Bodyguard von Osama bin Laden.“
(dts)
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