Alexander Gauland: Es wird „der Tag kommen, an dem eine geschwächte CDU nur noch eine Option hat: Uns“
Die AfD-Spitze hat die Partei auf die Übernahme von Regierungsverantwortung eingeschworen. Die AfD müsse „bereit sein“, sagte der wiedergewählte Parteichef Jörg Meuthen am Sonntag auf dem Bundesparteitag in Braunschweig. Sein neuer Ko-Vorsitzender Tino Chrupalla nannte als Ziel, die Gräben zwischen Ost und West zu überwinden und so stärker zu werden.
Die AfD müsse „nun regierungswillig und -fähig werden“, sagte Meuthen. Mit dem SPD-Votum für Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken „sind vorgezogene Neuwahlen ein großes Stück wahrscheinlicher geworden“. Es werde immer schwieriger, Regierungen ohne die AfD zu bilden, sagte er mit Blick auf die Landtagswahl in Thüringen. „Bis es am Ende nicht mehr geht. Dann müssen sie mit uns reden.“
Scharf attackierte Meuthen einmal mehr die Grünen. Diese seien „in allem das exakte Gegenteil von uns“. Sie seien „Deutschlandhasser“ und wollten Deutschland „abschaffen“.
Gauland sagte mit Blick auf künftige Regierungskoalitionen, es werde „der Tag kommen, an dem eine geschwächte CDU nur noch eine Option hat: Uns“.
Stehender Applaus für Gauland
Der AfD-Parteitag wählte Alexander Gauland zum ersten Ehrenvorsitzenden der Partei. Der 78-Jährige erhielt am Sonntag 90,9 Prozent der Stimmen. Gauland hatte am Vortag sein Amt als AfD-Bundessprecher nach zwei Jahren abgegeben.
Er will sich künftig auf die Bundestagsfraktion konzentrieren, die er gemeinsam mit Alice Weidel führt. „Ich bin immer noch dabei“, sagte er in seiner Dankesrede, die von den Delegierten mit stehendem Applaus quittiert wurde.
Gauland sagte mit Blick auf die Regierungskoalition und die anderen Oppositionsparteien, die AfD sei die einzige Partei, die Deutschland in der aktuellen Situation „noch retten kann“. Er fügte hinzu: „So lange ich die Kraft habe und so lange das gewünscht wird, werde ich für diese Partei weiterarbeiten.“
Er werde sich in jedem Fall einschalten, sollte die AfD „irgendwann in die falsche Richtung gehen“, sagte Gauland mit Blick auf die Abgrenzung nach rechts. Mit der aktuellen Führung sei dies allerdings nicht zu erwarten.
AfD ist die „spannendste und aufregendste Partei in Deutschland“
Der neue AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla sieht seine Partei auf dem Weg zu einer „wirklichen ernstzunehmenden politischen Kraft in Deutschland“. Er rechne damit, dass die AfD dies in den kommenden Jahren werde, sagte der Bundestagsabgeordnete aus Sachsen beim Bundesparteitag in Braunschweig.
Er nannte die AfD, die „spannendste und aufregendste Partei in Deutschland“.
Die GroKo sei längst schon nur noch eine KleiKo, sagte auch der zweite Vorsitzende Jörg Meuthen. (dpa/afp)
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