KKW-Betreiber glaubt nicht an Reaktivierung abgeschalteter Meiler
Die Betreiber der letzten deutschen Kernkraftwerke stehen einer möglichen Reaktivierung ihrer abgeschalteten Meiler skeptisch gegenüber. „Seit 2011 ist allen hier klar: Der Betrieb dieses Kraftwerks ist endlich“, sagte Heiko Ringel, Standortleiter von RWE im bayerischen Gundremmingen, dem „Spiegel“.
„Aus der Phase der Traurigkeit sind wir längst heraus“, so Ringel. „Man glaubt in der Belegschaft nicht an eine Reaktivierung.“ RWE habe die Genehmigung zum Rückbau erhalten und halte diesen nicht an. „Das wäre rechtlich auch nicht zulässig“, sagte Ringel.
Gundremmingen war einst das größte Kernkraftwerk Deutschlands; Block C ging Ende 2021 vom Netz, als einer der sechs letzten deutschen Atommeiler.
Keine Grundlage für erneute Inbetriebnahme
Der Chef der Eon-Atomtochter Preussen-Elektra, Guido Knott, sagte, man habe 2023 deutlich gemacht, dass der Ausstieg inmitten der Energiekrise „ein großer Fehler“ gewesen sei. Nun will Preussen-Elektra die eigenen Kraftwerke erklärtermaßen „schnell und möglichst effizient“ rückbauen.
Der EnBW-Konzern aus Baden-Württemberg hatte bereits zuvor erklärt, dass er keine Grundlage mehr sehe, seine Meiler wieder in Kraft zu setzen. „Der Rückbau-Status unserer fünf Kernkraftwerke ist praktisch gesehen irreversibel“, hieß es.
Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt.“
Im aufkommenden Bundestagswahlkampf stellen sowohl CDU und CSU als auch AfD und FDP eine Renaissance der Kernenergie in den Raum. Die Union kündigt an, eine Wiederinbetriebnahme der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke zu prüfen.
Die AfD will wieder in die Kernkraft einsteigen. Die FDP will eine Wiederinbetriebnahme der vorhandenen Meiler ermöglichen, die Entscheidung darüber aber den Betreibern überlassen. (dts/red)
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