AfD plant Strategie mit Fokus auf Koalitionsfähigkeit
Die AfD hat ein internes Strategiepapier für den Bundestagswahlkampf veröffentlicht, aus dem Medien zitierten. Darin wird die Entwicklung thematisiert, dass andere Parteien zunehmend Positionen vertreten, die früher der AfD zugeschrieben wurden.
Die Partei sieht dies als Zeichen einer wachsenden inhaltlichen Annäherung und möchte diese Entwicklung nutzen, um ihre Anschlussfähigkeit an andere politische Kräfte zu betonen. Neben der Darstellung eigener Alleinstellungsmerkmale sollen im Wahlkampf auch Schnittmengen mit anderen Parteien hervorgehoben werden. Ziel sei es, die Grundlage für mögliche politische Kooperationen zu stärken.
„Als AfD begrüßen wir die durch die ‚Normalisierung‘ unserer Forderungen wachsende Anschlussfähigkeit von etablierten politischen Kräften und Bewegungen an die AfD“, heißt es in dem neunseitigen Papier, wie von „Welt“ berichtet wird.
Schnittmengen mit anderen Parteien sollen hervorgehoben werden
Die Partei schreibt sich darin eine Koalitionsfähigkeit zu. Um diese zu unterstreichen, sollen im Wahlkampf nicht nur Alleinstellungsmerkmale herausgestellt werden, „sondern auch die Schnittmengen mit den Parteien, welche sich einer Zusammenarbeit bislang noch verweigern“.
Unter dem „Druck der Wirklichkeit und der Wahlerfolge der AfD“ würden andere Parteien mittlerweile Forderungen erheben, die vor Kurzem noch als unmöglich und als „vermeintlicher Ausweis einer extremistischen Gesinnung“ bezeichnet worden seien.
„Das demaskiert die rot-grünen Ideologen und beschädigt die Glaubwürdigkeit unserer politischen Gegner“, heißt es in dem Papier weiter. „Im Gegenzug stärkt es unsere Glaubwürdigkeit.“
Provokationen im Wahlkampf eingeplant
Die AfD kündigt dem Bericht zufolge in dem Papier außerdem an, im Wahlkampf provokant auftreten zu wollen. „Provokation ist für die AfD kein Selbstzweck. Sie wird dort eingesetzt, wo sie erforderlich ist, um die Aufmerksamkeit zu erzeugen, welche wir brauchen, um mit Sympathie und Kompetenz Wähler von uns zu überzeugen“, heißt es.
„Die Provokationen sollen dabei grundsätzlich so beschaffen sein, dass sie zwar unsere politischen Gegner herausfordern, die Ansichten und Haltungen unsere Wähler und potenziellen Wähler aber als selbstverständlich bestätigen.“
Am kommenden Samstag will die AfD Parteichefin Alice Weidel als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl präsentieren. Dann sollen auch Slogans und Plakate für den Wahlkampf präsentiert werden.
Laut der „Welt“ lautet der Slogan „Zeit für…“ Auf den Plakaten folgen dann zwölf unterschiedliche Halbsätze, darunter „freie Meinung“, „Frieden“, „bezahlbare Energie“, „Deutschland“, und „ein Land, das Heimat bleibt“. Auf einem weiteren Plakat heißt es: „Zeit, wieder stolz zu sein.“ (dts/red)
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