Nach Tod von AfD-MdB Hebner: Polizei ermittelt zu Bedrohung – verstärkte Streifenfahrten am Haus
Nach schwerer Krankheit verstarb am Mittwoch, 7. Juli, der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hebner im Alter von 61 Jahren. Am 4. Juli erst wandte sich die Familie in ihrer Verzweiflung an die Öffentlichkeit, weil ihr Wohnhaus von Aktivisten der Antifa terrorisiert und der wegen eines Hirntumors im Sterben liegende Abgeordnete bedroht wurde. Die Polizei ermittelt.
Hebner war seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und fungierte unter anderem als Mitglied im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union. Der ehemalige IT-Unternehmensberater und Wirtschaftswissenschaftler lebte im bayerischen Dießen am Ammersee, einem 10.000-Einwohnerort, und hinterlässt seine Ehefrau, vier Kinder und drei Enkelkinder.
Öffentlicher Hilferuf
Am Haus wurden Aufkleber angebracht, in denen Hebner geraten wurde, er solle sich „warm anziehen“ und das „Konterfei einer dem Schwarzen Block wahrscheinlich nahestehenden Person“.
Zugleich teilte die Familie mit, dass der Abgeordnete kurz nach seiner ersten Hirn-OP, als er gerade „wieder erste Schritte selbständig gehen konnte“, auf offener Straße von einem Mann angegriffen worden sei. Dieser habe mit einem Knüppel auf den „von Krankheit gezeichneten“ 61-Jährigen eingeprügelt. Die Polizei habe von einer Anzeige abgeraten, da es nichts bringe und zu noch mehr Aggression führe.
„Zu diesem Zeitpunkt hat sich unser Vater schon längst von jedweder politischen Bühne zurückgezogen. Wir haben es nicht öffentlich gemacht, da für uns Ruhe und Sicherheit viel wichtiger sind als ein Fingerzeig auf Teile unserer Gesellschaft“, schrieb die Familie dazu.
Ermittlungen zu Drohungen
Wie der „Merkur“ berichtet, habe die Polizei diese Darstellung dementiert. Es sei nichts vertuscht und nichts abgewimmelt worden, wie ein Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Oberbayern Nord gesagt habe. Die Prügelattacke im Juni 2020 wurde jedoch bestätigt. Den Polizeiangaben nach soll es sich bei der Attacke um eine „Auseinandersetzung im privaten Bereich“ gehandelt haben. Die Polizei erkannte „keinerlei politischen Hintergrund“ in der ungewöhnlich heftigen Reaktion des Hundebesitzers.
Hebner hatte den Mann offenbar lediglich gebeten, seinen Hund an die Leine zu nehmen, woraufhin dieser einen Stock vom Boden aufgehoben und den Abgeordneten angriff. Die Sache sei wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung aufgenommen worden und später von der Staatsanwaltschaft Augsburg eingestellt worden.
Wegen der Aufkleber am Haus der Familie werde gegen Unbekannt ermittelt. Die Polizei in Hebners Wohnort Dießen kündigte an, verstärkt Streife fahren zu wollen.
AfD nimmt Abschied
Auch die AfD-Partei verabschiedete sich auf Social Media bei ihrem Bundestagsabgeordneten. Man verliere in ihm „einen außergewöhnlich liebenswerten, zugleich bescheidenen und hoch engagierten Kollegen“.
Die AfD trauert um Martin Hebner, MdB
Er ist heute nach schwerer Krankheit verstorben. Wir verlieren in ihm einen außergewöhnlich liebenswerten, zugleich bescheidenen & hoch engagierten Kollegen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie & allen,die ihm besonders nahestanden. pic.twitter.com/ihoCG6Rck6
— Alternative für ?? Deutschland (@AfD) July 7, 2021
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