Ärztin im Exklusiv-Interview: „Ich schütze meine Patienten, auch wenn Ärzte im Moment verfolgt werden“

Die homöopathische Ärztin Perin Dinekli hat für Patienten, die Beschwerden durch das Tragen von Mund-Nase-Masken hatten, Atteste ausgestellt. Dafür wurde sie von einer „Anti-Rassismus-Aktivistin“ angezeigt. Eine polizeiliche Durchsuchung der Praxis und ein Strafbefehl folgten. Im Interview mit Epoch Times schildert sie ihre Geschichte.
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Perin Dinekli im Gespräch mit Epoch Times.Foto: Epoch Times
Epoch Times16. März 2021

Epoch Times: Frau Dinekli, Sie haben schon auf mehreren Demonstrationen gesprochen, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richten. Sie haben Ihre ärztlichen Bedenken ausgesprochen und vielen Patienten Atteste ausgestellt, die keine Maske tragen können. Können Sie noch einmal unseren Lesern mitteilen, worum es sich dabei schwerpunktmäßig handelt? Was haben die Patienten für Beschwerden, weshalb keine Maske getragen werden kann?

Perin Dinekli: Entweder Asthma-Beschwerden bis hin zu manifestem Asthma bronchiale oder Panikattacken, Dauerkopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen – gerade bei Schulkindern – oder depressive Verstimmungen durch das andauernde Tragen der Maske.

Oft ist es auch eine Mischung aus allen. Hinzu kommen Erstickungsanfälle oder Luftnot nach 10 Minuten Maske tragen oder spätestens nach einer halben Stunde. Einfach eine ganze Menge verschiedener körperlicher und psychischer Beschwerden.

ET: Sie haben jetzt sehr große Schwierigkeiten bekommen, weil Sie Atteste ausgestellt haben. Können Sie etwas von den Schwierigkeiten erzählen, die Ihnen deswegen widerfahren sind?

Fr. Dinekli: Also Mitte September wurde eine Praxis-Durchsuchung bei mir durchgeführt. Man hat einiges an Material beschlagnahmt, darunter Briefe, Atteste, die ich noch ausstellen wollte, blanko Atteste, die ich natürlich in meiner Praxis habe, um sie nicht jedes Mal wieder ausdrucken oder stempeln zu müssen. Und aufgrund dieser Unterlagen hat man dann ermittelt.

Es gab auch eine Anzeige von einer Anti-Rassismus-Aktivistin, die sich bei mir ein Attest unter falschem Namen erschlichen hatte. Sie hat mich angezeigt, dass ich angeblich Atteste ohne Diagnose ausstelle. Dann hat man ermittelt und Mitte November ist der Strafbefehl ergangen. Dieser lautete ursprünglich: 22.500 Euro Strafe oder 150 Tage Gefängnis.

Daraufhin bin ich in Berufung gegangen. Nach der Berufung hat die Staatsanwaltschaft im Pressebericht schon angekündigt, dass die Strafe auf bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder einen entsprechenden Geldbetrag, der dann über 100 000 Euro läge, hochgesetzt werden könne.

ET: Das Geld und die angedrohte Ersatzhaft ist ja nun das eine, aber wenn sie verurteilt werden, dann sind sie vorbestraft. Was hat das als Ärztin für Auswirkungen für Sie?

Fr. Dinekli: Dann würde ich meine Approbation verlieren und könnte nicht mehr als Ärztin arbeiten.

ET: Das heißt, Ihnen wird Ihre Lebensgrundlage durch so ein Verfahren möglicherweise entzogen. Die Begründung ist ja, dass Sie Ihre ärztliche Kompetenz missbraucht hätten. Wie sehen Sie das?

Fr. Dinekli: Also ich bin Ärztin und keine Verbrecherin. Ich wüsste jetzt nicht, dass ich irgendeine Straftat begangen habe. Ich habe niemanden gefährdet. Im Gegenteil, ich setze mich für meine Patienten ein. Ich schütze sie vor Maßnahmen, die ihnen nachweislich schaden und vor allen Dingen aufgrund von entsprechenden Beschwerden oder Diagnosen, die schon bestehen. Ich verhalte mich sozusagen genau meinem Eid entsprechend. Ich schütze meine Patienten und nehme in Kauf, dass ich mich dabei selbst gefährde, sozusagen ein Risiko eingehe.

Es kommen Patienten zu mir, die körperliche und oder psychische Beschwerden haben, sprich auch Panikattacken, wenn sie die Maske länger tragen. Einige waren vorher schon bei anderen Ärzten, die ihnen aber die Atteste verweigert haben. Denn fast alle Ärzte haben im Moment Angst vor dem, was mir z.B. gerade passiert. Es sagen auch viele Kollegen, dass es ihnen zu riskant sei ein Attest auszustellen, obwohl ihre eigenen Patienten sie darum bitten und obwohl sie ein diagnostiziertes Asthma bronchiale haben.

Solche Patienten kommen dann zu mir, weil sie mich unter anderem von den Demos kennen und wissen, dass ich entsprechende Überzeugungen vertrete und dafür einstehe. Sie wissen, dass ich mich nicht einschüchtern lasse und dass ich meinen Eid, meinen hippokratischen Eid, auch erfülle. Das heißt, meinen Patienten zur Seite zu stehen und sie vor möglichen Schäden durch die Maske zu schützen, auch wenn Ärzte im Moment verfolgt werden.

ET: Sie haben gerade schon gesagt, Ärzte trauen sich gar nicht mehr, Atteste auszustellen. Wie bewerten Sie das Eingreifen bzw. die Situation, dass Ärzte Angst haben müssen und quasi ihre Fachkompetenz gar nicht mehr wirklich ausleben oder praktizieren können?

Fr. Dinekli: Also ich finde, das ist kriminell. Wenn irgendetwas kriminell ist, dann ist es das, dass man Ärzte unter Druck setzt. Erstens müssen wir Patienten, die unsere Hilfe brauchen, zurückweisen, weil wir Angst haben müssen, dass unsere Existenz bedroht wird. So wie das jetzt bei mir der Fall ist.

Und zweitens werden wir unter Druck gesetzt oder eben dazu angehalten, Patienten zu impfen mit einem Impfstoff, der in keinster Weise erforscht ist, der weder gegen Ansteckung hilft, noch dagegen hilft, ansteckend zu sein. Und wo wir überhaupt nicht wissen können, was das für langfristige schlimmste Nebenwirkungen haben kann. Denn darüber können wir eigentlich nichts sagen im Moment.

Wir riskieren, dass viele Patienten darunter leiden, schwerst leiden oder auch sterben werden. Und das ist die Situation der Ärzte im Moment. Also wir werden massiv unter Druck gesetzt und in unserer ärztlichen Freiheit eingeschränkt.

Worunter ich besonders leide im Moment und was mir schlaflose Nächte bereitet, ist diese Praxis-Durchsuchung. Da sind ja auch sensible Daten beschlagnahmt worden. Und ich habe auch versucht, das zu verhindern. Das lief dann so ab: Ich habe mich erst mal dagegen gewehrt und auf meine ärztliche Schweigepflicht, das Arztgeheimnis hingewiesen. Dann habe ich die Polizeibeamten gefragt, was sie denn suchen. Diese haben dann gesagt, sie suchten nach Beweisen dafür, dass ich Atteste auch per Post verschicke.

Daraufhin habe ich gesagt – weil ich dachte, dass ich dadurch die sensiblen Daten meiner Patienten schützen kann – natürlich schicke ich Atteste auch per Post. Das ist ja auch die Wahrheit. Das war sogar in Zeiten, wo wir, die Ärzte, angehalten waren, wegen dieser gefährlichen Pandemie möglichst auch Krankschreibung ohne Patientenkontakt auszustellen. Und selbstverständlich machen wir das dann auch mit Attesten so.

Zum Beispiel, wenn Patienten Angst haben, sich anzustecken, und deshalb nicht in die Praxis kommen wollen. Ich habe dann zugegeben, dass ich das mache und auch unterschrieben. Und wie mir jetzt offensichtlich wurde, hat das wohl dazu geführt, dass der Strafbefehl ohne Anhörung und ohne Verhandlung ergangen ist.

ET: Sie als Ärzte in der Gesamtheit haben ja die ärztliche Fachkompetenz und ihren Eid geschworen. Andererseits sind die Maßnahmen, wie auch Frau Merkel in der Bundespressekonferenz gesagt hat, eine politische Entscheidung. Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Medizin und den politischen Entscheidungen, und vor allem das Verhältnis zu den Ärzten, die sich ja ihr Leben lang mit ihrer Fachkompetenz damit auseinandersetzen?

Fr. Dinekli: Man kann sagen, wir Ärzte werden entmündigt. Wir können gar nicht mehr nach unserem besten Wissen und Gewissen entscheiden. Ich habe nach meinem besten Wissen und Gewissen für meine Patienten im Sinne meiner Patienten entschieden.

Und aus diesen Gründen habe ich auf Demonstrationen oder auch im privaten Rahmen aufgeklärt und Atteste ausgestellt. Und das wird uns jetzt genommen. Politiker übernehmen sozusagen die Hoheit über medizinische Entscheidungen und man versucht, uns zu Handlangern zu machen. Ich finde, das ist absolut skandalös.

Das Interview führte Alexander Zwieschowski. (Schriftliche Bearbeitung von nmc)

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