Ärzte: Kinder sollten nicht fasten

Ärzte warnen davor, dass Kinder fasten, gerade der Flüssigkeitszug schade Kindern. Erst ab der Pubertät ist im Koran vorgeschrieben, dass Kinder sich am Ramadan beteiligen müssen. Doch Lehrer und Ärzte berichten, dass verstärkt auch Grundschüler versuchten, den ganzen Tag auf Essen und Trinken zu verzichten.
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Muslimische KinderFoto: ROMEO GACAD/Getty Images
Epoch Times20. Mai 2018

Ärzte warnen davor, dass Kinder wochenlang von morgens bis abends fasten. Gerade der Flüssigkeitsentzug schade ihnen, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Es werde alles auf null geschaltet, und das auch noch in der Schule, also in einer Zeit, wo Leistung abgefragt werde.

Im muslimischen Fastenmonat Ramadan verzichten schon manche Grundschüler den ganzen Tag lang auf Essen und Trinken. Grundschüler bräuchten pro Kilo Körpergewicht mehr als doppelt so viel Wasser wie Erwachsene, so Fischbach.

Der Koran schreibt nicht vor, dass Kinder sich am Fastenmonat beteiligen müssen. Die Vorschrift gilt erst ab der Pubertät. Lehrer und Ärzte berichten allerdings, dass verstärkt auch Grundschüler schon versuchten, den ganzen Tag auf Essen und Trinken zu verzichten.

Manche Kinder wollen angeben

Bisher waren viele Lehrer gewohnt, Schulfeste auf die Zeit nach dem Fastenmonat zu verschieben, damit die muslimischen Eltern mitessen können. Nun berichten Lehrer aber auch, dass Feste verschoben worden seien, weil Kinder fasten.

Fischbach kennt Fälle fastender Grundschüler auch aus seiner Praxis in Solingen. Der Verbandspräsident rät dazu, die Eltern solcher Kinder über die Risiken des Fastens aufzuklären. Manche wüssten gar nicht, dass ihre Kinder fasteten.

Auch Lehrer berichten davon, dass muslimische Kinder von ihren Eltern Pausenbrote und Trinkflaschen mitbekommen, diese jedoch in der Schule nicht anrühren, um vor anderen mit ihrer Ausdauer anzugeben.

Manche Eltern schätzten auch die Risiken des Fastens für Kinder falsch ein, sagte Fischbach. Den Gedanken gläubiger Menschen, eine Zeitlang Verzicht zu üben, findet er aber nicht falsch. „Das gibt es im Christentum übrigens auch“, sagte er.

Fischbach schlägt muslimischen Eltern zum Beispiel vor, ihren Kindern nahezulegen, einen Monat lang auf Süßigkeiten oder Cola zu verzichten. (dts)



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