Ärger im Ostergeschäft: Streiks an vier Amazon-Standorten

Titelbild
In Werne sollen die Proteste am längsten dauern.Foto: Guido Kirchner/Archiv/dpa
Epoch Times15. April 2019

Vor den umsatzträchtigen Osterfeiertagen hat Verdi zu Streiks beim Versandhändler Amazon aufgerufen. Die Gewerkschaft richtete den Aufruf an Mitarbeiter von vier Standorten des Branchenriesen.

Gestreikt wird am größten deutschen Standort im osthessischen Bad Hersfeld, in Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sowie in Koblenz (Rheinland-Pfalz).

Verdi kämpft für Tarifvertrag

In Rheinberg und Werne sollen die Proteste am längsten dauern. Dort sind Beschäftigte bis einschließlich Donnerstag zur Teilnahme aufgerufen. In Bad Hersfeld soll es bis einschließlich Dienstag gehen und sich in Koblenz auf den Montag beschränken.

Verdi kämpft seit langem für einen Tarifvertrag und Lohnerhöhungen. In ganz Deutschland hat Amazon zwölf Warenlager an elf Logistikstandorten und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 13.000 Festangestellte.

Pünktliche Lieferungen trotz Streiks

Amazon teilte mit, dass die Streiks keinen Einfluss auf pünktliche Lieferungen hätten, denn die Mehrheit des Personals komme zur Arbeit. Zur Lohnfrage sagte ein Amazon-Sprecher in München: „Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist.“ In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde. Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2397 Euro brutto im Monat.

Arbeitshetze und Kontrolle

Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger sagte, die Gewerkschaft wolle die Willkür von Amazon beenden. Das Unternehmen setze seine Beschäftigten „mit Arbeitshetze und umfassenden Kontrollen unter Druck“. Tarifverträge seien ein Zeichen für Respekt und Anerkennung. Amazon betonte: Man könne auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein. Der Tarifstreit mit Streiks begann im Mai 2013 zwischen der Gewerkschaft und dem Branchen-Primus.

Amazon: Wir bezahlen gut

Auch angesichts der neuen Streiks betonte das Unternehmen, es sei ein „fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber“. „Wir behandeln unsere Mitarbeiter gut und bezahlen attraktive Löhne“, erklärte Amazon am Montag. Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter arbeite „völlig normal“, lediglich ein kleiner Teil der Belegschaft beteilige sich an dem Streik, hieß es weiter.

Dagegen bekräftigte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger, die Beschäftigten „geben nicht auf“. „Sie treten auch weiterhin ein für ihr Recht auf einen Tarifvertrag.“ Tarifverträge seien ein „Zeichen für Respekt und Anerkennung der Arbeit“.(dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion