30 Prozent mehr Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger – Geld sparen um jeden Preis?
Die Zahl der Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger ist im vergangenen September so stark gestiegen wie noch in keinem Monat zuvor seit Einführung des umstrittenen Sozial-Modells. Das berichtet „Bild“ (Mittwoch) unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Danach verhängten die Jobcenter im September 91.590 Strafen gegen Hartz-IV-Empfänger, 21.324 mehr als im August – ein Anstieg um 30,3 Prozent. Der September-Wert der Sanktionen ist damit zudem der höchste seit August 2013 und der dritthöchste Monatswert überhaupt seit Einführung von Hartz IV am 1. Januar 2005.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) führt die starke Zunahme auf das Ende der Sommerpause im September zurück. Auch viele Hartz-IV-Empfänger hätten in der Ferienzeit einen Teil des ihnen zustehenden „Urlaubs“ genommen. Sie erhalten bis zu 21 Tage weiter Leistungen, auch wenn sie dem Arbeitsmarkt dann nicht zur Verfügung stehen.
Möglicherweise haben viele jedoch vergessen, sich wieder pünktlich beim zuständigen Jobcenter zurückzumelden oder aber, sie hatten vergessen, sich überhaupt abzumelden, als sie für ein paar Tage von Zuhause wegfuhren.
Offenbar deshalb wurden besonders viele Strafen für Meldeversäumnisse verhängt. Ihre Zahl stieg um 17.288 auf 70.920 (+32,2 Prozent). Im Schnitt wurde den Betroffenen die Leistungen um 108 Euro gekürzt. 7.342 Hartz-IV-Empfänger erhielten gar keine Geldleistungen mehr, weil gegen sie mehrere Sanktionen gleichzeitig verhängt wurden, als „Erziehungsmaßnahmen“ quasi.
Im ersten Dreivierteljahr 2017 wurden insgesamt 718.803 neue Sanktionen ausgesprochen, 14.410 mehr (+2 Prozent) als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (dts/sm)
https://www.youtube.com/watch?v=GN2t7ge9T4w
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