Logo Epoch Times
Krankenversicherung

17 Milliarden Defizit erwartet – Union fordert mehr Eigenbeteiligung an Krankenversicherung

Das System der Krankenkassen hat eine heikle Schieflage erreicht, es lebt „zunehmend über seine Verhältnisse“. Eine „weit verbreitete Flatrate-Mentalität“ habe sich ausgebreitet.

top-article-image

54 der 71 für alle geöffneten Kassen haben zum neuen Jahr ihre Beiträge erhöht.

Foto: Christin Klose/dpa-tmn/Symbolbild

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Angesichts wachsender Defizite bei den gesetzlichen Krankenkassen hat die Union eine höhere Eigenbeteiligung der Versicherten sowie neue Tarifmodelle gefordert. „Wir müssen die weit verbreitete Flatrate-Mentalität in der gesetzlichen Krankenversicherung beenden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.
Konkret fordert Sorge unter anderem ein „Lotsenmodell“, bei dem Versicherte sich verpflichten, vor einer neuen Behandlung immer erst zum Hausarzt zu gehen und sich von dort bei Bedarf zum Facharzt überweisen zu lassen. Dafür soll es dann einen gewissen Bonus geben.

Eigenanteil gefordert

Der CDU-Politiker plädiert zudem für Tarife mit einem bestimmten Eigenanteil, die im Gegenzug reduzierte Beitragssätze haben.
Möglich sei auch, einen Eigenanteil erst bei einer übermäßigen Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen zu erheben, wobei dann chronisch Kranke oder Härtefälle ausgenommen werden sollten, sagte der CDU-Politiker.
„Viele denken, ich zahle doch Beiträge, also steht mir alles in beliebiger Höhe zu“, kritisierte er. „Niemand will wichtige Leistungen zusammenstreichen, aber wir brauchen mehr Eigenbeteiligung und -verantwortung, mehr Kostensensibilität, mehr Steuerung und mehr Flexibilität“, sagte Sorge.
Der demografische Wandel setze die Gesundheitsversorgung unter massiven Druck. „Das System lebt zunehmend über seine Verhältnisse“, argumentierte der Gesundheitsexperte.
Für die gesetzliche Krankenversicherung wurde im laufenden Jahr ein Defizit von rund 17 Milliarden Euro erwartet. Für 2024 prognostizieren Krankenkassen ein Minus von bis zu sieben Milliarden Euro. (afp)

Kommentare

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können

Lönniesvor 2 Jahren

Der Grund ist , daß die von Merkel eingeladenen

Fachkräfte inzwischen in den Sozialsystemen

angekommen sind und diese natürlich nicht einzahlen. Es auch so, daß z.B. türkische Arbeitnehmer automatisch ihre in der Türkei lebenden Angehörigen Frau, Kinder, Eltern u.a.

mitversichert haben. Der Deutsche hat es ja!

Stefanvor 2 Jahren

Es gibt zu wenige die einzahlen und zu viele die daraus bedient werden. Das muß aufhören. Ein Versagen der Politik.

Wolfram Senfvor 2 Jahren

Im "Spiegel" wurde einmal berichtet, dass der Staat aus unseren Steuergeldern für jeden Flüchtling 200,- €/Monat an die Krankenkassen überweist. Schon damals protestierten die Kassen und forderten mindestens 250,- €/Monat.

Das Ganze dürfte inzwischen ausgeufert sein und eine Großteil des Defizites ausmachen. Leider ist sind Staat und Medien sehr zugeknöpft, wenn es um die Kosten der illegalen Migration geht.