Zwischen Russland und China: Parlamentswahl in der Mongolei hat begonnen

Mit der heutigen Wahl führt die Mongolei auch ein neues Wahlsystem ein. 3,4 Millionen Einwohner sind aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Viele sind frustriert über die weit verbreitete Korruption und hohe Lebenshaltungskosten.
Titelbild
Der Präsident der Mongolei, Ukhnaagiin Khurelsukh, nach der Stimmabgabe bei den mongolischen Parlamentswahlen vor einem Wahllokal in Ulaanbaatar am 28. Juni 2024.Foto: Byambasuren Byamba-Ochir/AFP via Getty Images
Epoch Times28. Juni 2024

In der Mongolei hat am Freitag die Parlamentswahl begonnen. Erste Wähler betraten bereits zum Beginn der Wahl um 7:00 Uhr (Ortszeit, 1:00 MESZ) ein Wahllokal in der Hauptstadt Ulan Bator, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete.

Rund 3,4 Millionen Einwohner in dem zwischen Russland und China gelegenen zentralasiatischen Staat sind bis 22:00 Uhr (Ortszeit, 16:00 Uhr MESZ) zur Abstimmung über den Großen Khural aufgerufen, das 126 Sitze umfassende Parlament in Ulan Bator.

Die dünn besiedelte Mongolei verfügt über viele Bodenschätze, darunter Kohle, Kupfer und Eisenerz. 86 Prozent ihrer Exporte gehen nach China. Im Gegensatz zu seinen Nachbarn wird das Land demokratisch regiert. Die Regierung in Ulan Bator unterhält sowohl zu Peking als auch zu Moskau gute Beziehungen. Die Mongolei gehört zu den Ländern, die den Krieg gegen die Ukraine nicht ausdrücklich verurteilt haben.

Korruption und neues Wahlsystem

Die Wahl wird als ein entscheidender Moment für die Demokratie in der Mongolei angesehen, die 1990 nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft begann. Viele Wähler sind frustriert über die weit verbreitete Korruption, die hohen Lebenshaltungskosten und die mangelnden Möglichkeiten für junge Menschen, die fast zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen.

Umfragen deuten darauf hin, dass die regierende Volkspartei von Ministerpräsident Luvsannamsrain Oyun-Erdene voraussichtlich ihre Mehrheit behält.

Eine Rekordzahl von 1.336 Kandidaten aus 19 Parteien tritt zu den Wahlen an, was möglicherweise mehr Vielfalt in das traditionell von zwei Parteien – der Mongolischen Volkspartei (MPP) und der Demokratischen Partei (DP) – dominierte System bringen wird.

Mit dieser Wahl wird ein neues Wahlsystem eingeführt, das nicht übertragbare Mehrfachstimmen für 78 Sitze in Mehrpersonenwahlkreisen und ein Verhältniswahlrecht für 48 Sitze auf nationaler Ebene kombiniert.

Das vergrößerte Parlament (von 76 auf 126 Sitze) und das neue gemischte Wahlsystem eröffnen kleineren Parteien und neuen politischen Kräften die Möglichkeit, Sitze zu gewinnen. Zum ersten Mal seit fast einem Jahrzehnt müssen die Parteien laut Gesetz sicherstellen, dass 30 Prozent ihrer Kandidaten Frauen sind. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion