Zehntausende im Baskenland demonstrieren für Verlegung von ETA-Häftlingen

Im Baskenland haben erneut zehntausende Demonstranten die Verlegung der über ganz Spanien verteilten ETA-Häftlinge in näher an ihrer Heimat gelegene Gefängnisse gefordert. Im nordspanischen Bilbao gingen rund 76.000 Menschen auf die Straße.
Titelbild
Im nordspanischen Bilbao demonstrierten am 12. Januar 2019 zehntausende Menschen für die Verlegung von ETA-Häftlingen in Gefängnisse nahe ihrer Heimat.Foto: Gari Garaialde/Getty Images
Epoch Times13. Januar 2019

Im Baskenland haben erneut zehntausende Demonstranten die Verlegung der über ganz Spanien verteilten ETA-Häftlinge in Gefängnisse nahe ihrer Heimat gefordert. Im nordspanischen Bilbao beteiligten sich am Samstag nach Angaben der Veranstalter rund 76.000 Menschen an einer Demonstration für die inhaftierten früheren Mitglieder der baskischen Untergrundorganisation. In Bayonne im französischen Teil des Baskenlandes fand eine Kundgebung mit rund 9.000 Teilnehmern statt.

Auch Forderungen nach einer Amnestie für die ETA-Häftlinge wurden bei den Protesten laut. Im Oktober hatten in San Sebastián zehntausende für die Häftlinge demonstriert.

Unter der früheren konservativen spanischen Regierung hatte die Linie gegolten, ETA-Häftlinge weit vom Baskenland entfernt zu inhaftieren. Das macht es ihren Angehörigen schwer, sie zu besuchen.

Der seit Juni amtierende sozialistische Regierungschef Pedro Sánchez hat zugesagt, diese Praxis zu beenden. Wie eine Sprecherin der spanischen Strafvollzugsbehörde der Nachrichtenagentur AFP sagte, wurden bislang 19 Verfahren zur Verlegung von ETA-Häftlingen eingeleitet. Konservative Spanier sowie Angehörige von ETA-Opfern lehnen eine Verlegung der ETA-Häftlinge in ihre Heimat allerdings strikt ab.

Derzeit sind 265 frühere ETA-Mitglieder in Haft, davon 46 in Frankreich und einer in Portugal. Die 1959 gegründete ETA hatte seit Ende der 60er Jahre mit Anschlägen und Gewalt für die Unabhängigkeit des Baskenlandes in Nordspanien und Südfrankreich gekämpft. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe wird für den Tod von 853 Menschen verantwortlich gemacht.

2011 verkündete die ETA das Ende ihres bewaffneten Kampfes. Im April 2017 gab die Organisation dann nach eigenen Angaben ihre Waffen vollständig ab, im Mai 2018 erklärte sie ihre endgültige Auflösung. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion