Zahl der Asylanträge in EU deutlich gesunken – Nächster Anstieg steht laut EU-Behörde kurz bevor
Das vorübergehende Absinken der Asylanträge in der EU könnte wegen erneuter Aktivitäten des IS in Syrien und dem Irak bald vorbei sein, heißt es aus der EU-Asylbehörde Easo.

Nach der Ablehnung eines Asylantrages folgt normalerweise die Ausreise - oder eine Abschiebung.
Foto: Lothar Drechsel/iStock
Die Zahl der Asylanträge in der EU ist laut einem Zeitungsbericht in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. In der EU sowie der Schweiz und Norwegen sei die Zahl der neuen Asylanträge zwischen Januar und April um 25 Prozent gesunken, berichtet die „Welt“ in ihrer Mittwochsausgabe unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen der EU-Asylbehörde Easo.
Demnach wurden von Anfang Januar bis Ende April insgesamt 164.718 Asylanträge gestellt. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 221.207. Die meisten Asylanträge wurden der Zeitung zufolge in Spanien gestellt; es waren 37.471. Deutschland war damit anders als in der Vergangenheit nicht mehr das wichtigste EU-Zielland für Asylbewerber. Es rangierte laut „Welt“ mit 33.714 Asylanträgen auf Platz zwei.
Easo hatte Ende April mitgeteilt, dass die Asylanträge in der EU im März wegen der Corona-Krise fast um die Hälfte gefallen seien. Die Behörde führte dies unter anderem auf die von den Ländern verhängten Einreisebeschränkungen zurück.
Behörde spricht von Machtvakuum in Syrien und Irak
Am Dienstag warnte die EU-Asylbehörde jedoch vor einem neuen Anstieg der Flüchtlingszahlen durch ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz IS in Syrien und im Irak. Die Aussetzung der Operationen der internationalen Militärkoalition wegen der Corona-Krise habe „ein Machtvakuum hinterlassen, das der IS zu nutzen versucht“. Zusammen mit einer Ausbreitung des Coronavirus in der Region könne dies „mittelfristig zu einem Anstieg der asylbezogenen Migration führen“. (afp/al)
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