Zähe Vermittlungen zwischen Israel und Hamas – Raketenalarm wegen Hisbollah: 200 Geschosse abgefeuert

Die Hamas hat für ein neues Abkommen mit Israel „einige Ideen ausgetauscht“ und den Vermittlern vorgelegt. Israel bestätigt den Eingang und wird diese prüfen. Die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah teilte mit, sie habe fünf israelische Stellungen mit „mehr als 200“ Raketen angegriffen.
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Am 3. Juli 2024 vor Müllbergen im Viertel Sheikh Radwan, nördlich von Gaza-Stadt.Foto: Omar Al-Qattaa/AFP via Getty Images
Epoch Times4. Juli 2024

Die radikalislamische Hamas hat offenbar einen neuen Vorschlag für ein Abkommen mit Israel zu einer Feuerpause und der Freilassung der Geiseln im Gazastreifen vorgelegt. Die radikalislamische Palästinenserorganisation habe mit den „Vermittlerbrüdern“ in Katar „einige Ideen ausgetauscht“, erklärte die Hamas am Mittwoch.

Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu und der Auslandsgeheimdienst Mossad bestätigten, entsprechende Informationen erhalten zu haben.

Israel wird die „Ideen“ untersuchen

„Die Vermittler des Geiselabkommens haben dem Verhandlungsteam die Bemerkungen der Hamas zu den Grundzügen des Geiselabkommens übermittelt“, hieß es in einer israelischen Erklärung. Israel werte die „Bemerkungen“ aus und werde den Vermittlern seine Antwort übermitteln.

Die katarischen Vermittler hätten in Abstimmung mit den USA in den vergangenen Wochen „mit der Hamas und Israel versucht, die verbleibenden Lücken zu schließen“, hieß es aus Verhandlungskreisen. Die USA bemühen sich seit Monaten zusammen mit den Vermittlern Katar und Ägypten um eine entsprechende Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas.

Israels Regierungschef Netanjahu hatte zuletzt erklärt, der Krieg werde enden, „wenn Israel alle seine Ziele erreicht hat, einschließlich der Zerstörung der Hamas und der Freilassung aller unserer Geiseln“.

Israel will die Infrastruktur der Hamas zerschlagen, damit keine neuen Attacken erfolgen können. Die Hamas strebt ihrerseits nach eigenen Angaben ein dauerhaftes Ende des Krieges, einen vollständigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen und den Austausch palästinensischer Gefangener an.

Angriff der Hisbollah auf fünf israelische Stellungen

Im Norden Israels und auf den besetzten Golanhöhen hat es am Donnerstagmorgen Raketenalarm gegeben. Wie die israelische Armee mitteilte, heulten die Warnungen ab 9:00 Uhr MESZ entlang der Grenze zum Libanon.

Die pro-iranische Schiitenmiliz Hisbollah teilte ihrerseits mit, sie habe fünf israelische Stellungen mit „mehr als 200“ Raketen angegriffen. Dies sei „Teil der Antwort“ auf den Tod eines hochrangigen Kommandeurs am Mittwoch rund 20 Kilometer entfernt von der Grenze zu Israel.

Laut der israelischen Armee handelte es sich dabei um den Kommandeur der Asis-Einheit der Hisbollah, „die für den Beschuss vom Südwesten des Libanon auf israelisches Gebiet verantwortlich ist“.

Pro-Palästinenser in Australien

Eine Gruppe pro-palästinensischer Aktivisten hat auf dem Dach des Parlamentsgebäudes in der australischen Hauptstadt Canberra Banner mit Aufschriften wie „Palästina wird frei sein“ entrollt.

Die kleine Gruppe kletterte am Donnerstag auf das Dach über dem Eingang und brachte dort mehrere schwarze Transparente mit weißer Schrift an. Der oppositionelle Senator James Paterson bezeichnete die Aktion als „ernsthafte Verletzung der Sicherheit des Parlaments“.

Der Protest folgte auf die Suspendierung einer muslimischen Senatorin, die sich für die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Australien ausgesprochen hatte.

Fatima Payman erklärte, sie sei von der Regierung „ins Exil“ geschickt worden, nachdem sie einen von den Grünen eingebrachten Parlamentsantrag unterstützt hatte. Wie viele seiner westlichen Verbündeten erkennt Australien einen palästinensischen Staat nicht an, unterstützt aber eine Zweistaatenlösung.

In nationalen Medien warf die Protestgruppe Renegade Activists dem australischen Premierminister Anthony Albanese eine Mitschuld am Krieg im Gazastreifen vor. Sie erklärte, „nicht vergeben“ und „nicht vergessen“ zu können.

UN: Neun von zehn Menschen vertrieben

UN-Angaben zufolge seien rund neun von zehn Menschen im Gazastreifen seit Beginn des Kriegs mindestens einmal vertrieben worden. Es werde von rund 1,9 Millionen Vertriebenen im Gazastreifen ausgegangen, sagte Andrea De Domenico vom UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten  am Mittwoch. (afp/red)



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