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Zu Besuch in Hanoi

China und Vietnam wollen enger zusammenarbeiten – Trump: USA gemeinsam „abzocken“

Das KPCh-Führer Xi Jinping und der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams To Lan haben angesichts der US-Zollpolitik eine engere Zusammenarbeit beschlossen.

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Mitglieder der Ehrengarde warten auf den Abflug des chinesischen Präsidenten Xi Jinping am internationalen Flughafen Noi Bai in Hanoi am 15. April 2025 nach seinem Besuch in Vietnam.

Foto: Athit Perawongmetha/POOL/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Auch angesichts des hohen Drucks durch die Zölle von US-Präsident Trump haben China und Vietnam eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Bei einem Besuch des chinesischen Staatschef Xi Jinping in Hanoi am Montag wurden insgesamt 45 Vereinbarungen unterzeichnet, die von der Absicherung von Wertschöpfungsketten über Künstliche Intelligenz bis hin zu Eisenbahn-Verbindungen reichen.
Bei einem Treffen mit dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, To Lam, sagte Xi, Vietnam und China stünden „an einem Wendepunkt der Geschichte“ und sollten daher „mit vereinten Kräften voranschreiten“.
Der Handelskonflikt zwischen China und den USA war in den vergangenen Wochen eskaliert. Trump belegte chinesische Einfuhren in die USA wegen unfairer Handelspraktiken mit Zöllen von bis zu 145 Prozent – Peking reagierte mit Gegenzöllen, die inzwischen 125 Prozent betragen.
Auch Vietnam gehörte zu den Ländern, die Trumps wegen eines zu hohen Außenhandelsdefizits und mangelnder Handelsbereitschaft mit Zöllen belegte. Auch warf er Vietnam vor, China dabei zu helfen, seine US-Zölle zu umgehen. Chinesische Unternehmen hatten nach dem Verhängen früherer Zölle auf Waren aus China Wege gefunden, Exporte in die USA über Vietnam zu tätigen. Trump hatte daher einen Zollsatz von 46 Prozent auf Importe aus Vietnam verhängt. Nachdem Vietnam entgegenkommen signalisiert hatte, reduzierten die USA die Zollsätze zumindest temporär für das Land, wie auch für andere Länder, die Verhandlungsbereitschaft zeigten – außer China.
Lam erklärte, sein Land sei „immer bereit, China die Hand zu reichen, um die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern substanzieller, tiefgreifender, ausgewogener und nachhaltiger zu gestalten“. Vietnam ist unter den Ländern Südostasiens der wichtigste Abnehmer chinesischer Güter.
Das Land verfolgt seit langem einen zweigleisigen Ansatz und versucht, sich sowohl mit den USA als auch mit China gut zu stellen. Trotz der engen wirtschaftlichen Beziehungen mit China teilt Hanoi die Sorgen der USA mit Blick auf Pekings zunehmend selbstbewusstes Auftreten im umstrittenen Südchinesischen Meer. China beansprucht fast das gesamte Meeresgebiet für sich, was von den Philippinen, Malaysia, Vietnam, Indonesien und Brunei bestritten wird.

Trump: China und Vietnam wollen die USA gemeinsam „abzocken“

Trump sagte zu dem Treffen, dass die beiden Länder die Vereinigten Staaten „abzocken“ wollten. Er äußerte sich am Montag im Weißen Haus zum Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Vietnam. „Das ist ein wunderbares Treffen“, sagte der US-Präsident, „Es ist wie ein Versuch herauszufinden: ‚Wie können wir die Vereinigten Staaten von Amerika abzocken?'“
Angesichts der hohen Zölle sind nun zahlreiche Länder bemüht, mit den USA zu verhandeln. So wird der japanische Minister Ryosei Akazawa am Mittwoch in die USA reisen, wie die Regierung in Tokio mitteilte.
Xi reist unterdessen weiter nach Malaysia und Kambodscha.
(afp/tp)

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