Wochenrückblick (Teil 1): Boston Dynamics’ Roboterhund bewacht die Münchner S-Bahn
Alle Windkraftanlagen rechtswidrig?
Der französische Staatsrat hat entschieden, dass die Genehmigungen für Onshore-Windkraftanlagen und die Regeln für die Erneuerung von Windparks rechtswidrig sind. Damit sind alle Genehmigungen für neue Windkraftanlagen an Land annulliert. Geklagt hatte die Fédération Environnement Durable und 15 weitere Verbände. Das Urteil erging bereits am 9. März. Der Staatsrat erklärte alle Bestimmungen der drei aufeinanderfolgenden Fassungen des Lärmmessprotokolls, welches die Gesundheit der Anwohner schützen sollte, für nichtig. Die Entscheidung betrifft nicht nur laufende Genehmigungen und Projekte, sondern könnte auch bestehende Windparks infrage stellen. Zudem wurde der Staat zur Zahlung einer Entschädigung an die klagenden Verbände verurteilt. Mattias Vandenbulcke, Strategiedirektor bei „France Renouvelables“, glaubt jedoch nicht, dass durch das Urteil die Windbranche nun komplett ausgebremst ist. Das einzige Resultat werde sein, die Lärmanalyse anzupassen.
26 Jahre Hausarbeit, 88.000 Euro
88.000 Euro muss ein Mann in Spanien seiner früheren Frau für die Hausarbeit zahlen, die sie in 26 Jahren Ehe geleistet hat. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1996 blieb sie als Hausfrau zu Hause und kümmerte sich um Haushalt und Tochter. Nach der Trennung übernahm der Mann das gemeinsame Haus, die Frau musste ausziehen. Sie ging vor Gericht. Während ihr früherer Mann hohe Rentenansprüche hatte, hatte sie wenig, musste einen neuen Job aufnehmen und forderte eine Entschädigung für die jahrelange Hausarbeit. Ein erstes Urteil sprach ihr 120.000 Euro zu. Dagegen legten beide Berufung ein: Der Mann wollte nur die Hälfte zahlen, die Frau stellte sich 60.000 Euro mehr vor. Die zweite Entscheidung des Gerichts lautete: Er muss ihr 88.025 Euro Entschädigung zahlen, plus drei Jahre lang monatlich 350 Euro – weil er weiterhin im gemeinsamen Haus wohnt.
Das weiße Licht an der Ampel
Rot, gelb, grün – weiß. Weiß soll das vierte Licht an einer Verkehrsampel werden, zumindest wenn es nach Ali Hajbabaie von der North Carolina State University und seinem Team geht. Es soll die Autofahrer anweisen, „einfach dem Fahrer vor sich zu folgen“. Das Konzept basiert auf autonom fahrenden Autos, die den Verkehr reibungsfreier machen sollen. Nähern sich genügend autonom fahrende Autos einer Kreuzung, wird die weiße Ampelphase aktiviert und die „Autonomen“ koordinieren ihre Bewegungen, um möglichst effizient über die Kreuzung zu kommen. Sie ziehen sozusagen die von Menschen gesteuerten Autos mit. Und Fußgänger? Und Radfahrer? Die Frage ist noch offen. Es könnte sein, dass sie zukünftig Bedarfsampeln bekommen, die sie selbst betätigen müssen.
Roboterhund in München
Ein Roboterhund von Boston Dynamics soll die Münchner S-Bahnen vor Sprayern und Vandalismus beschützen. Die KI auf vier Beinen vom Typ „Spot“ soll an geparkten S-Bahnen Patrouille laufen und Unregelmäßigkeiten erkennen. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Grund sind die hohen Kosten für die Entfernung von Graffiti an den Zügen, die in München jährlich in den sechsstelligen Bereich gehen. Zunächst wird der Roboter einen Monat getestet. Anschließend entscheidet die Bahn, ob weitere für den dauerhaften Einsatz gekauft werden. Wird etwas Verdächtiges entdeckt, startet die KI eine Videoübertragung, die von Sicherheitsdiensten geprüft wird. Ob der Roboterhund auch bellt, wenn er Unbefugte sieht, wurde nicht übermittelt.
Helium-3 vom Mond
Interlune, ein privates Raumfahrtunternehmen, will auf dem Mond Ressourcen abbauen und zur Erde bringen. Zunächst geht es um Helium-3 (He-3), das auf der Erde kaum vorhanden ist. Das stabile Isotop kommt in der Quanteninformatik, Quantenwissenschaft, Astrophysik, Neutronendetektion, bei MRTs (Medizin) und in der Fusionsforschung zum Einsatz. Es ist ein idealer Brennstoff für die Kernfusion. Vorgenommen haben sich dies CEO Rob Meyerson, Fachmann im Bereich der Luft- und Raumfahrt und 15 Jahre Präsident von Blue Origin (Raumfahrtunternehmen von Jeff Bezos), Gary Kai (Chef des Raumflugsystems Blue Origin, New Shepard) und Apollo-17 Astronaut Harrison Schmitt (Erd- und Mondgeologe). Zunächst haben sie 18 Millionen Dollar zur Verfügung. Noch in diesem Jahr soll die erste Orbitalrakete starten. Interlune erklärt, dass es bereits einen Kunden habe, der „Mondressourcen in großen Mengen kaufen will“. Sie nennen die Gewinnung natürlicher Ressourcen auf dem Mond „technologisch und wirtschaftlich“ machbar.
DHL gründet OneStopBox
Die Deutsche Post DHL kündigte an, anbieteroffene Paketautomaten auf den Markt zu bringen. „Unser Ziel ist es, dass Verbraucher:innen die Automaten immer nutzen können – unabhängig davon, mit welchem Paketdienst sie ihre Waren verschicken“, sagt Lukas Beckedorff. Er ist Geschäftsführer der neu gegründeten DHL-Tochter OneStopBox. 2024 sollen 100 solcher Stationen installiert werden, 2025 weitere 2.000. Die Bedienung erfolgt „intuitiv“ per App oder über ein Bedienterminal direkt an der Station. Das neue Automatennetz ergänzt die bereits bestehenden 13.000 Packstationen der DHL. Diese sollen auch in Zukunft weiter zur Verfügung stehen.
Russische IT ohne Microsoft, Google und Amazon
200 neue Wohnungen statt Tausende
Der Bund plant den Bau tausender neuer Wohnungen für Bundesbedienstete wie Bundespolizisten. Doch die Umsetzung stockt. Im vergangenen Jahr stellte die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) 68 Neubauten fertig. Im Jahr 2018 hatte die damalige Bundesregierung eine Wohnungsbauoffensive ausgerufen und den Bau von 6.000 bis 8.000 neuen Wohnungen angekündigt. Seit 2020 begann die BImA im Rahmen ihres Neubauprogramms mit dem Bau von 2.753 Wohnungen – doch nur 200 wurden fertiggestellt. Die BImA gehört dem Bund und ist eine der größten Immobilieneigentümerinnen Deutschlands. Ein Grund für die Flaute am Bau sind stark gestiegene Bau- und Finanzierungskosten.
Länger als das Spielfeld der Allianz Arena in München
„Windrunner“: So soll das längste Frachtflugzeug der Welt heißen. Der Entwickler des riesigen Frachtflugzeugs ist der US-Luft- und Raumfahrtingenieur Mark Lundstrom und sein Team bei Radia. Mit 109 Metern Länge ist es länger als ein Fußballfeld (105 Meter) und rund 39 Meter länger als eine Boeing 747 (70,4 Meter). Es ist speziell für den Einsatz in der Windenergiebranche gedacht und soll Komponenten von Windturbinen und Rotorblätter transportieren – diese sind auf dem Landweg immer schwieriger zu bewegen. Das Frachtflugzeug soll eine Höhe von rund 24 Metern und eine Flügelspannweite von 79,5 Metern aufweisen und gut 72 Tonnen Gewicht befördern. Ob die Start- und Landebahnen das mitmachen, ist offen. Lundstrom hofft auch auf Aufträge vom Militär sowie der Öl- und Gasindustrie. Der „Windrunner“ soll ab Ende 2027 in die Produktion gehen.
Rote Zahlen bei Apple-Händlern
Apple-Produkte könnte es künftig nur noch in Apple-Stores geben. Einer der wichtigsten Reparatur- und Servicepartner von Apple, der Händler Gravis, der auch die Produkte bisher mit vertrieben hat, beendet dieses Geschäft. 2013 hat Freenet Gravis übernommen, seit 2022 schrieb Gravis stetig höhere rote Zahlen. Ein Grund sei das „restriktive Konditionsmodell seitens Apple“; die Gewinnmargen, die Apple gewährt, sind niedrig. Rund 600 Mitarbeiter sind betroffen. Wann genau die Gravis-Filialen schließen, ist noch offen.
Weniger Exporte
Die Menge an exportiertem Abfall und Schrott aus Deutschland ist 2023 zurückgegangen. Nach vorläufigen Zahlen wurden 16,3 Millionen Tonnen Abfall sowie Schrott im Wert von 11,4 Milliarden Euro ausgeführt, so die Statistiker. Mengenmäßig war dies 2,8 Prozent und wertmäßig 18 Prozent weniger als 2022. Zum Großteil gingen die Abfallexporte in andere EU-Länder; vorwiegend in die Niederlande und nach Belgien. Was dort mit dem Material passiert, ist offen. EU-Daten legen eine Verschiffung des meisten Mülls in Drittstaaten nahe. Dem EU-Statistikamt Eurostat zufolge sind die Niederlande gefolgt von Belgien die wichtigsten Abfallexporteure in der EU. 7,6 Prozent der deutschen Müllausfuhren gehen direkt nach Asien, vor allem nach Indien, Malaysia und Pakistan. Den größten Anteil sowohl bei Export als auch Import machten unedle Metalle wie Eisen und Stahl aus.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion