Willkommens-Kultur verblasst: Migranten-Boot nach zweiwöchiger Irrfahrt in tunesischem Hafen eingelaufen
Nach zweiwöchiger Irrfahrt auf dem Mittelmeer sind 40 Migranten in Tunesien an Land gegangen.
Drei der Betroffenen – unter ihnen zwei schwangere Frauen – wurden nach der Ankunft am Mittwoch in der Hafenstadt Zarzis zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, wie der tunesische Rote Halbmond der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.
Die anderen sollten in das einzige Aufnahmelager des Landes in der südtunesischen Stadt Médenine gebracht werden.
Die Migranten waren rund zwei Wochen zuvor vom Nachbarland Libyen aus in einem Schlauchboot in See gestochen, um nach Europa zu gelangen. Fünf Tage trieben sie auf dem Meer, ehe ein maltesisches NOG-Schiff, die „Sarost 5“, sie aufnahm. Die Aktivisten riefen die Küstenwachen Maltas, Italiens und Frankreichs auf, die Migranten zu übernehmen, handelten sich aber nur Absagen ein.
Auch Tunesien lehnte eine Aufnahme der Migranten zunächst ab. Die Regierung erteilte dann aber am Wochenende „aus humanitären Gründen“ eine Anlandeerlaubnis für die „Sarost 5“.
Die Migranten stammen aus Ägypten, afrikanischen Ländern südlich der Sahara und Bangladesch. Tunesische Nichtregierungsorganisationen hatten scharfe Kritik an der Weigerung europäischer Länder geübt, die Migranten aufzunehmen. (afp)
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