Wiener Verwaltung bereitet sich auf Blackout vor und verteilt Passierscheine
Die Stadt Wien bereitet sich offenbar auf einen möglichen Blackout vor. Wie unter anderem „Report 24“ berichtete, hat die Verwaltung mit Datum vom 31. Januar 2023 Passierscheine für „Schlüsselpersonen“ ausgegeben. Dazu gehört unter anderem Pflegepersonal. In einem Passierschein des Wiener Gesundheitsverbunds heißt es dann beispielsweise, „dass die Mitarbeiter*in“ eine „dringliche Aufgabe“ wahrzunehmen hat und daher „im Rahmen der geltenden Ausgangssperre in Österreich als Schlüsselarbeitskraft unseres Unternehmens gilt“. Bemerkenswert ist, dass in dem Schreiben nicht nur von einer auf die Hauptstadt begrenzten Ausgangssperre die Rede ist, sondern dass sie im Ernstfall möglicherweise für die gesamte Alpenrepublik gilt.
Angst und Panik statt Deeskalation und Beruhigung
„Report 24“ unterstellt den verantwortlichen Politikern, weiterhin „absichtlich Angst und Panik zu schüren“. An einer „Deeskalation und Beruhigung der Bevölkerung“ scheine man auch in Wien nicht interessiert zu sein.
Das Nachrichtenportal zieht Parallelen zu den Maßnahmen während der Corona-Pandemie. Offizielle verfolgten eine „ähnliche Langzeitstrategie“ – nun mit der Angst vor einem massiven Stromausfall sowie auch eines (Atom-)Krieges. Es falle schwer, die Ausgabe von Passierscheinen bei Ausgangssperren anders zu verstehen. Die Bescheinigungen wiesen zudem keinerlei Sicherheitsmerkmale auf, sodass sie leicht zu fälschen seien.
7.400 Polizisten sollen zwei Millionen Einwohner kontrollieren
Auch sei es „ambitioniert“ zu glauben, Wien mit seinen rund zwei Millionen Einwohnern sei bei einem Blackout über längere Zeit hinweg zu kontrollieren. Die Stadt verfüge über gerade einmal 7.400 Polizisten. Davon seien nicht alle „einsatztauglich für die Straße“.
Warum die Verwaltung die Passierscheine ausgerechnet zum aktuellen Zeitpunkt hat, sei nicht allen Mitarbeitern des Gesundheitsverbunds im Vorfeld mitgeteilt worden, berichtet das Onlineportal „eXXpress“. Eine Nachfrage bei einem „Informanten im Magistrat“ habe nun ergeben, dass „das Personal der Stadt Wien auf einen Blackout und seine Folgen vorbereitet werden soll.“ „eXXpress“ spekuliert, dass „die Gefahr eines landesweiten langfristigen Stromausfalls also weit größer sein dürfte, als dies offiziell kommuniziert wird“.
Knapp 1.000 Haushalte von Stromausfall betroffen
Einen Stromausfall von etwa eineinhalb Stunden hatte es in der österreichischen Hauptstadt Anfang des Jahres gegeben. Wie „oe24“ berichtete, waren 800 bis 1.000 Haushalte betroffen. Offizieller Grund war das „technische Gebrechen bei einer Kabelstrecke“. Weitere schlagzeilenträchtige Zwischenfälle scheint es im Januar nicht gegeben zu haben.
Kein Szenario weist auf Blackout-Risiko hin
Beim Energiekonzern „Austrian Power Grid“ (APG) hält man einen Blackout in diesem Winter für „sehr unwahrscheinlich“. Im realistischsten Szenario komme es „zu keiner einzigen Stunde zu einer Lastunterdeckung, also einer Situation, wo es zu wenig Stromangebot für die Stromnachfrage gäbe“, zitiert das Nachrichtenportal „Vienna Online“ Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne). Erst unter noch schwierigeren Rahmenbedingungen könnte es zu wenig Strom geben. Lastunterdeckung heiße nicht, dass es zum Stromausfall komme, betonte Gewessler. Dann müsse man lediglich den Verbrauch „gezielt reduzieren“. Der von der APG durchgeführte Strom-Stresstest zeige: „In keinem der Szenarien gibt es in Österreich ein erhöhtes Blackout-Risiko.“
Drei-Stufen-Plan der Stadtverwaltung
Um dennoch für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat die Stadtverwaltung einen Blackout-Plan erarbeitet und auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Dabei gehen die Verantwortlichen von drei Szenarien aus: Stromausfall, Strom-Mangellage und Blackout. Während ein Stromausfall auf einen technischen oder einen wetterbedingten Schaden ausgelöst sein kann, steht beim zweiten Szenario zu wenig Strom zur Verfügung. Daher müsse die Stadt Energie sparen und in „gewissen Bereichen“ den Strom abschalten. Dabei seien „größere Regionen“ über mehrere Stunden betroffen. Der Blackout gilt als das schlimmste Szenario, bei dem europaweit über mehrere Tage die Lichter ausbleiben. Die Stadtverwaltung geht derzeit davon aus, dass eine Mangellage am wahrscheinlichsten sei.
Versorgungspakete vor Supermärkten
Kommt es aber doch zu einem Blackout, bleiben bereits am ersten Tag alle Supermärkte geschlossen. Gleichzeitig sollen die Behörden sämtliche für die Versorgung der Bevölkerung notwendigen Vorkehrungen planen. Am darauffolgenden Tag können die Menschen vor den Supermärkten Versorgungspakete kaufen. Diese enthalten Wasser, haltbares Brot, Konserven, Fertigprodukte und Kerzen. Auf Wunsch gibt es auch Babyartikel und Hygieneprodukte. Bezahlt wird alles mit Bargeld. Daher sollte pro Familienmitglied mindestens 100 Euro in „kleiner Stückelung“ vorhanden sein. Das Betreten der Märkte sei nicht möglich.
Ab dem dritten Blackout-Tag gibt es aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur noch trockene Nahrungsmittel. Die Verwaltung empfiehlt der Bevölkerung schon seit Längerem, sich mit einem Vorrat für 14 Tage einzudecken.
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