Welthungerhilfe fürchtet „apokalyptische“ Folgen der Heuschreckenplage in Afrika
"Die Prognosen sind apokalyptisch, denn die Heuschreckenschwärme werden weiter dramatisch wachsen", erklärt die Deutsche Welthungerhilfe mit Blick auf Ostafrika.

Heuschreckenplage in Afrika.
Foto: Luke Dray/Getty Images
Angesichts der Heuschreckenplage in Ostafrika hat die Deutsche Welthungerhilfe vor katastrophalen Folgen für zahlreiche Menschen gewarnt. „Die Prognosen sind apokalyptisch, denn die Heuschreckenschwärme werden weiter dramatisch wachsen“, erklärte die Hilfsorganisation am Dienstag in Bonn. Schätzungen zufolge seien allein in Äthiopien, Kenia und Somaliland 100.000 Hektar Land betroffen. Die dort lebenden Viehhirten hätten kaum noch Futter für ihre Tiere, beim Ackerbau fehle es an Saatgut.
Die Welthungerhilfe betonte, die Plage treffe Regionen, die ohnehin seit Jahren unter den Folgen von Dürren, Zyklonen und Überschwemmungen leiden. Die Hilfsorganisation stellt daher nach eigenen Angaben 500.000 Euro Soforthilfe bereit und ruft zu Spenden auf. „Viele Familien werden auch Nahrungsmittel benötigen, um bis zur nächsten Ernte überleben zu können“, erklärte der Welthungerhilfe-Landesdirektor für Äthiopien, Matthias Späth.
Somalia hatte Anfang Februar wegen der massenhaften Vermehrung der Wüstenheuschrecken den Notstand ausgerufen. Auch auf andere Länder der Region weitete sich die Katastrophe aus. Die Wüstenheuschrecken vermehren sich nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) dank der derzeitigen Wetterbedingungen in der Region mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit.
Wüstenheuschrecken leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schließen sie sich zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Laut FAO können sie bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen und in ihrem Drang zu fressen und sich zu vermehren ganze Landstriche verwüsten. (afp/so)
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