Wegen gefährlicher Experimente in Wuhan: US-Justiz soll gegen EcoHealth-Chef ermitteln

Republikaner stellen kritische Fragen bei Anhörung im US-Repräsentantenhaus. Wer wusste was und was wurde wie kommuniziert?
Titelbild
EcoHealth-Präsident Peter Daszak bei einem Besuch in Wuhan im Februar 2021.Foto: Hector Retamal/AFP via Getty Images
Von 3. Mai 2024

Der Präsident der amerikanischen EcoHealth Alliance, Dr. Peter Daszak, soll von seinem Amt ausgeschlossen werden. Der Grund dafür ist sein Agieren vor und während der COVID-19-Pandemie, daher soll die Bundesstaatsanwaltschaft jetzt eine Ermittlung einleiten.

Das geht aus einem Bericht hervor, den der Sonderausschuss zur Corona-Pandemie, COVIDSelect, auf X (vormals Twitter) veröffentlicht hat. Demnach soll Daszak gegen Bundesgesetze verstoßen haben.

Unglaubwürdige Aussagen

Zu dem Thema gab es am Mittwoch, 1. Mai, eine Anhörung des Sonderausschusses im Repräsentantenhaus, an der Daszak teilgenommen hat, wie die amerikanische Ausgabe der Epoch Times berichtete.

Der Bericht soll außerdem schwerwiegende systemische Schwächen des National Institutes of Health aufdecken, die es EcoHealth ermöglicht hatten, gefährliche Gain-of-Function-Forschung im chinesischen Wuhan Institute of Virology (WIV, auch bekannt als Wuhan-Labor) zu finanzieren.

Daszak hatte beispielsweise behauptet, dass eine „Aussperrung“ vom System des amerikanischen National Health Institutes (NIH) der Grund für die zweijährige Verspätung bei der Einreichung eines Jahresberichts von EcoHealth gewesen war. Eine forensische Prüfung des Systems ergab jedoch keine Beweise, die diese Behauptung gestützt hätten, so der Bericht.

„Der Sonderausschuss hält die Erklärung von EcoHealth für die verspätete Einreichung nicht für glaubwürdig oder konsistent mit Zeugenaussagen und Dokumenten, die während dieser Untersuchung vorgelegt wurden“, hieß es weiter.

Abgeordneter: EcoHealth gefährdete nationale Sicherheit der USA

Der Abgeordnete Brad Wenstrup (Republikaner), der selbst Arzt und Vorsitzender des Gremiums ist, sagte, dass Daszak „kein guter Verwalter von US-Steuergeldern ist und nie wieder Gelder vom US-Steuerzahler erhalten sollte“.

Daszak und EcoHealth hätten „gefährliche Gain-of-Function-Forschung“ in Wuhan durchgeführt und damit vorsätzlich gegen die Bedingungen eines Multi-Millionen-Dollar-Zuschusses der NIH verstoßen, führte Wenstrup weiter aus. Das habe auch die nationale Sicherheit der USA gefährdet. „Diese unverhohlene Verachtung für das amerikanische Volk“ nannte der Abgeordnete „verwerflich“.

Das NIH und EcoHealth hätten hingegen darauf bestanden, dass es sich bei den Experimenten nicht um Gain-of-Function handeln würde, weil sie nicht der Definition der Regierung entsprachen. Daszak sagte in vorbereiteten Bemerkungen vor dem Unterausschuss, dass gegenteilige Behauptungen zu den Mythen gehörten, die über EcoHealth im Umlauf seien. „Wir haben es nicht getan. Und die NIH selbst hat festgestellt, dass wir es nicht getan haben“, betonte Daszak. Für die Misserfolge machte er das Labor in Wuhan verantwortlich.

Daszak: „Wir waren sehr klar“

Das NIH genehmigte der Nichtregierungsorganisation EcoHealth zwischenzeitlich gekürzte Zuschüsse zwar wieder, setzte die Finanzierung für Wuhan allerdings für zehn Jahre aus, weil sich das Labor geweigert hatte, Notizbücher mit Informationen über Experimente auszuhändigen.

Vor dem Ausschuss sagte Daszak, dass EcoHealth neue Daten aus dem Labor zu einigen der Virustests erhalten habe und diese nun analysiere. Dass dieser Austausch zustande gekommen war, sei auch der Grund dafür gewesen, EcoHealth wieder Zuschüsse zu gewähren, sagte die NIH-Beamtin Dr. Emily Erbelding vor dem Gremium.

Laut Ausschussbericht habe Daszak der NIH jedoch nicht mitgeteilt, dass sich die Proben noch in Wuhan befänden. So hätten Zeugen ausgesagt, dass der britisch-amerikanische Experte für Infektionsepidemiologie „die wesentliche Tatsache verschwiegen hat, dass die Sequenzen und Proben, für die die Bundesregierung bezahlte, zumindest teilweise unter der Obhut und Kontrolle des WIV standen“, heißt es in dem Bericht.

Weitere Aussagen von Zeugen deuteten darauf hin, dass dies größere Diskussionen um die Wiederbewilligung der Zuschüsse gegeben hätte.

Bei der Befragung am vergangenen Mittwoch wies Daszak den Vorwurf zurück, das NIH nicht informiert zu haben. Er habe dem Institut sehr wohl gesagt, dass das Labor in Wuhan die Proben und EcoHealth die Sequenzen habe. „Wir waren sehr klar“ in unserer Aussage, betonte der Organisationschef.



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