Warum Donald Trump erneut „Person des Jahres“ wurde

Das „Time“-Magazin hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump erneut zur „Person des Jahres“ gewählt. Bereits 2016 erhielt Trump diesen Titel. Chefredakteur Sam Jacobs begründet die Entscheidung mit Trumps historischem Comeback und seinem Einfluss auf die Nachrichtenlandschaft.
Trump läutet Handel an New Yorker Börse ein
Trump läutet Handel an New Yorker Börse einFoto: Alex Brandon/AP/dpa
Von 13. Dezember 2024

Das „Time“-Magazin hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump erneut zur „Person des Jahres“ gewählt. Dies gab die Redaktion am Donnerstag, 12.12., auf X bekannt. Es ist mittlerweile das zweite Mal, dass Trump mit diesem Titel bedacht wird. Erstmals war dies 2016 der Fall, als er zum ersten Mal zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden war.

Preisträger der 2000er: Von jedem Internetnutzer über Putin und Bill Gates zu Trump

In die engere Auswahl seien unter anderem Vizepräsidentin Kamala Harris, Prinzessin Catherine von Wales (besser bekannt als Kate Middleton), Elon Musk, Podcaster Joe Rogan, Meta-Chef Mark Zuckerberg oder Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum gekommen. Auch Israels Premier Benjamin Netanjahu und Fed-Chef Jerome Powell habe die Redaktion in Erwägung gezogen, ebenso wie Nawalny-Witwe Julia Nawalnaya.

Chefredakteur Sam Jacobs erklärte gegenüber NBC, die Auswahl bemesse sich daran, wer in einem Jahr „den größten Einfluss auf die Nachrichten“ gehabt habe. Ein Werturteil sei damit nicht verbunden. Dass „die Person, die ins Oval Office einzieht, die einflussreichste Person in den Nachrichten ist“, liege dabei auf der Hand.

Es gebe über die Ernennungen jedes Mal hitzige Diskussionen, äußerte Jacobs weiter. In diesem Jahr sei „die Entscheidung jedoch einfacher gewesen als in den vergangenen Jahren“. Zuletzt waren Personen wie Taylor Swift, Elon Musk oder Wolodymyr Selenskyj als „Person des Jahres“ benannt worden. Wie Trump wurden auch dessen Vorgänger Barack Obama (2008, 2012) und George W. Bush (2000, 2004) zweimal gewählt. 2006 wurde jeder einzelne Internetnutzer als „Akteur des Informationszeitalter“ mit dem Titel bedacht – ein Jahr später der russische Präsident Wladimir Putin.

Treiber und Nutznießer der Veränderungen zugleich

Obwohl die amerikanische Präsidentschaft sich über all die Zeitalter entwickelt habe, so schreibt „Time“, habe sich ihr Einfluss nicht verringert. Heute beobachte man „einen Wiederaufstieg des Populismus“. Es gebe ein „wachsendes Misstrauen in die Institutionen, die das letzte Jahrhundert geprägt hatten, und eine Erosion des Glaubens, dass liberale Werte zu einem besseren Leben für die meisten Menschen führen“.

Donald Trump sei „Treiber und Nutznießer“ all dieser Entwicklungen. Er sei „Person des Jahres 2024” aus mehreren Gründen:
„Weil er ein Comeback von historischem Ausmaß geschafft hat, weil er eine einmalige politische Neuausrichtung angestoßen hat, weil er die amerikanische Präsidentschaft neu gestaltet und Amerikas Rolle in der Welt verändert hat.“

Das Magazin veröffentlichte auch ein „leicht bearbeitetes“ Interview mit dem designierten US-Präsidenten. Dieses hatte man bereits am 5. November geführt. Trump lobte darin die „makellose Kampagne“, die er mit seinem Team geführt habe.

Trump zu Abschiebungen: „Werde nur Gesetz ausschöpfen – das aber so weit wie möglich“

Man habe sich keine Fehler leisten dürfen in den 72 Tagen vor der Wahl, äußerte Trump. Man habe dies am Ende aber auch geschafft:

„Ich glaube, wir sind einfach gut gelaufen. Es war ein Antrieb, es durchzuziehen. Es begann 72 Tage vor der Wahl. Aus irgendeinem Grund schien es einfach so zu sein. Und ich habe sehr hart gearbeitet.“

Die Demokraten hätten verloren, weil sie „nie ein Gefühl für das Land“ bekommen hätten. Die Wut der Amerikaner über irreguläre Einwanderung, Steuern und Inflationen habe die Partei einfach unterschätzt.

Trump erklärte, was sein Programm zu Massenabschiebungen anbelangt, werde er „nur das tun, was das Gesetz erlaubt“. Das werde er jedoch „maximal“ ausschöpfen. Der designierte Präsident kündigte zudem an, die meisten Beteiligten an den Ausschreitungen vom 6. Januar 2021 zu begnadigen. Dies werde schon „in der ersten Stunde“ seiner Präsidentschaft beginnen, „vielleicht in den ersten neun Minuten“.

Biden: Meiste Begnadigungen an einem Tag

Unterdessen hat der scheidende Präsident Joe Biden am Donnerstag fast 1.500 Begnadigungen ausgesprochen. Das war, wie die „New York Times“ berichtet, der größte Gnadenerweis eines Präsidenten an einem einzigen Tag. Die meisten der Begünstigten waren Menschen, die während der Corona-Pandemie unter Hausarrest gestellt worden seien.

In 38 Fällen ging es um Haftstrafen für gewaltfreie Delikte wie den Besitz von Marihuana. Biden erklärte, er wolle „Familien wieder vereinen, Gemeinden stärken und Einzelne wieder in die Gesellschaft integrieren“. Vor zwei Wochen hatte Biden seinen Sohn Hunter begnadigt, der wegen eines Steuerdelikts und wegen eines Verstoßes gegen das Waffenrecht unter Anklage stand. Die meisten Begnadigungen unter allen US-Präsidenten hatte Franklin D. Roosevelt mit 3.687 verfügt. Von den Präsidenten dieses Jahrhunderts war es Barack Obama mit 1.927.



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