Waffenruhe hält größtenteils – Wiederaufbau im Gazastreifen gestartet

Nach dem Ende der Gewalt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas konzentrieren sich die internationalen Bemühungen nun auf eine Festigung der Waffenruhe und den Wiederaufbau im Gazastreifen. Laut UNO sind tausende Einwohner dort momentan obdachlos.
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Der Alltag kehrt zurück nach Waffenruhe.Foto: ABBAS MOMANI/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2021

Die elf Tage dauernden Raketenangriffe zwischen Israel und der Hamas, hatten 250 Tote und mehr als 2.000 weitere Verletzte zur Folge. Unter den Opfern waren mehrheitlich Palästinenser.

In der Nacht zum Freitag trat eine durch Ägypten vermittelte Feuerpause in Kraft. Zu ihrer Überwachung trafen am Samstag zwei ägyptische Delegationen in Israel und den palästinensischen Gebieten ein, wie ägyptische Staatsmedien berichteten.

Der UN-Sicherheitsrat rief beide Seiten zur „vollständigen“ Einhaltung der Waffenruhe auf in einer am Samstag erstmals seit Beginn der Eskalation der Gewalt von allen Mitgliedern des Gremiums getragenen Erklärung, wie es aus diplomatischen Kreisen hieß.

Gazastreifen: 6.000 Menschen nach israelischen Luftangriffen obdachlos

Durch die gezielten Angriffe der israelischen Armee auf die Infrastruktur der radikalislamischen Hamas, samt den Tunnelsystemen und Wohnhäusern der Hamas-Funktionäre, die mitten unter der palästinensischen Bevölkerung leben, kamen auch palästinensische Zivilisten zu Schaden.

Israels Angriff erfolgte dabei als Antwort auf die Raketen-Angriffe der Hamas. Es wirft der Hamas vor die palästinensische Bevölkerung als lebendes Schutzschild zu missbrauchen.

Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) wurden durch die israelischen Luftangriffe 91.000 Menschen im Gazastreifen zur Flucht aus ihren Häusern.

Mindestens 6.000 Menschen wurden demnach obdachlos, rund 800.000 Menschen haben keinen regelmäßigen Zugang zu Wasser.

Waffenruhe hält offenbar – Normalität kehrt langsam ein

Da die Waffenruhe offenbar hielt, versuchten die Menschen im Gazastreifen am Samstag, sich inmitten der Zerstörungen wieder einen Alltag aufzubauen.

Während die Rettungskräfte noch nach weiteren Überlebenden unter Gebäudetrümmern der letzten israelischen Angriffen suchten, öffneten Cafés und Läden wieder. Fischer erhielten die Erlaubnis ab Samstag wieder aufs Meer zu fahren.

Über einen israelischen Grenzübergang trafen die ersten Hilfstransporte mit dringend benötigten Medikamenten, Lebensmitteln und Benzin ein. Die Behörden begannen mit der Verteilung von Zelten, Matratzen und Decken an die Bedürftigen. Der Nothilfefond der Vereinten Nationen gab insgesamt 18,5 Millionen Dollar für humanitäre Maßnahmen frei.

Ministerien und Behörden sollen nach Angaben der radikalislamischen Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, am Sonntag wieder ihre normale Arbeit aufnehmen.

US Präsident Biden: „Wir brauchen immer noch eine Zwei-Staaten-Lösung“

US-Präsident Biden kündigte an, er werde sich für einen international finanzierten „Wiederaufbau“ im Gazastreifen einsetzen. Dabei müsse aber verhindert werden, dass sich die radikalislamische Hamas-Organisation erneut bewaffne.

Biden betonte, die Schaffung eines palästinensischen Staates an der Seite Israels sei die „einzige Antwort“ auf den Konflikt. „Wir brauchen immer noch eine Zwei-Staaten-Lösung“. Die Friedensgespräche liegen seit 2014 auf Eis. Unter anderem wegen des Streits um den Status von Ost-Jerusalem und die israelischen Siedlungen im besetzten Westjordanland.

Wieder Gewalt am Jerusalemer Tempelberg

Auf dem Jerusalemer Tempelberg kam es am Freitag zu neuer Gewalt. Nach Polizeiangaben bewarfen hunderte Menschen Polizeibeamte mit Steinen und Brandbomben. Zusammenstöße gab es auch im Westjordanland. Der jüngsten Eskalation im Nahen Osten waren vor zwei Wochen ähnliche Auseinandersetzungen in Ost-Jerusalem und auf dem Tempelberg vorausgegangen.

Biden forderte angesichts der Lage in der Stadt ein Ende der Gewalt zwischen den beiden Volksgruppen in Jerusalem. Verantwortlich für die Zusammenstöße in der Stadt in den vergangenen Wochen seien „Extremisten“ auf beiden Seiten. (afp/er)



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