Vulkanische Schlammströme am Marapi: Zahl der Toten steigt

Am indonesischen Vulkan Marapi sind zahlreiche Menschen durch Schlammströme ums Leben gekommen. Dutzende Leichen wurden bereits geborgen. Viele Menschen liegen noch unter den Trümmern.
Titelbild
Eine Moschee nach den tödlichen Sturzfluten und dem Lahar in Tanah Datar, Westsumatra, am 13. Mai 2024. Die Zahl der Todesopfer steigt.Foto: ADE YUANDHA/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Mai 2024

Nach schweren Unwettern auf der indonesischen Insel Sumatra ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 50 gestiegen. 27 Menschen würden immer noch unter riesigen Massen an Schutt, Erdmassen und Trümmern vermisst, teilte der Katastrophenschutz mit. „Wir werden weiter nach ihnen suchen, bis wir sie gefunden haben“, sagte der Behördenchef.

Am Hang des Vulkans Marapi in der Provinz West-Sumatra waren am Samstag nach heftigen Regenfällen vulkanische Schlammströme, sogenannte Lahare, niedergegangen. Mehr als 3.300 Menschen mussten evakuiert werden.

Eine beschädigte Straße nach den Sturzfluten aus einem Vulkan in Tanah Datar, Westsumatra, am 12. Mai 2024. Foto: REZAN SOLEH/AFP via Getty Images

Mehrere Distrikte waren betroffen. Der Katastrophenschutz stellte für die Such- und Rettungsarbeiten schweres Gerät zur Verfügung, wie Behördenchef Suharyanto am Dienstag sagte. Danach werde die Behörde die Notunterkünfte überprüfen, „um sicherzustellen, dass die betroffenen Gemeinden gut versorgt werden“.

Die Lawinen aus kalter Asche und Wasser überschwemmten zwei Bezirke und rissen zahlreiche Menschen mit. Über 100 Gebäude wurden zudem beschädigt. Allein in einem Dorf im Bezirk Agam wurden bis Sonntagnachmittag 19 Leichen gefunden.

Durch den Lahar zerstörte Häuser in Tanah Datar, Westsumatra, 12. Mai 2024. Foto: REZAN SOLEH/AFP via Getty Images

Der Marapi ist der aktivste Vulkan Indonesiens. Bei einem Ausbruch im Dezember war Asche in eine Höhe von bis zu drei Kilometern geschleudert worden, mehr als 20 Kletterer starben. In Indonesien gibt es insgesamt 130 aktive Vulkane.

Lahare sind extrem gefährlich

Vulkanische Lahare – das Wort stammt aus dem Javanischen – gelten als besonders gefährlich, da sie unvermittelt auftreten und mit ihrem Mix aus Schlamm, Fels und Schutt rasant zu Tal rasen.

Menschen fahren mit ihren Motorrädern über einen behelfsmäßigen Weg aus Holzplatten, um dem Schlamm auszuweichen, der durch Sturzfluten im Dorf Rambatan im Bezirk Tanah Datar in Westsumatra am 14. Mai 2024 verursacht wurde. Foto: ADE YUANDHA/AFP via Getty Images

Im Land kommt es während der Regenzeit häufig zu Erdrutschen. Das Problem hat sich an einigen Stellen durch die Abholzung der Wälder noch verschärft.

Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Starke Erdbeben und intensive vulkanische Aktivität sind keine Seltenheit. (dpa/red)



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