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Afghanistan

Vertreter der Hasara-Minderheit: Die Taliban vertreiben uns

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Taliban-Kämpfer.

Foto: HOSHANG HASHIMI/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Hunderte Angehörige der schiitischen Hasara-Minderheit in Afghanistan sind nach eigenen Angaben von den sunnitischen Taliban aus ihren Häusern vertrieben worden. Betroffen seien vor allem Menschen in einem abgelegenen Gebiet südwestlich von Kabul, schrieb der vor den radikalislamischen Kämpfern ins Exil geflohene Hasara-Politiker Mohammed Mohakik in Online-Medien. Rund 800 Familien seien gezwungen worden, ihre Häuser zu verlassen. Von der Nachrichtenagentur AFP kontaktierte Einheimische bestätigten diese Angaben.
Die Minderheit der Hasara wird im mehrheitlich sunnitischen Afghanistan seit Jahrhunderten verfolgt. Bei den radikalsunnitischen Taliban und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat gelten sie als ketzerische Sekte.
Ein älterer Mann, Angehöriger der Minderheit, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Taliban-Kämpfer seien in Pritschenwagen im Bezirk Gisab vorgefahren und hätten die Einwohner aus ihren Häusern geholt und vertrieben. Hintergrund der Aktionen sind offenbar Gebietsansprüche von Paschtunen, der größten Bevölkerungsgruppe Afghanistan.
Ein Dorfbewohner, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, die Hasara hätten vor 40 Jahren ödes Land vorgefunden und es in produktive landwirtschaftliche Betriebe mit Weizen- und Mandelanbau verwandelt. Dieses wollten nun Paschtunen an sich reißen. (afp/oz)

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