Vergewaltigungsvorwürfe: Macron will Weinstein Auszeichnung der Ehrenlegion entziehen

Nach dem Ausschluss aus der Oscar-Akademie drohen dem Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein nun auch Konsequenzen in Frankreich. Staatspräsident Emmanuel Macron dringt darauf, dem mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung und der Vergewaltigung konfrontierten Weinstein die Auszeichnung der Ehrenlegion zu entziehen.
Titelbild
Emmanuel MacronFoto: LUDOVIC MARIN/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2017

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will dem US-Filmproduzenten Harvey Weinstein wegen der Vergewaltigungsvorwürfe den Verdienstorden der Ehrenlegion abnehmen.

Er habe entsprechende Schritte eingeleitet, damit die Auszeichnung zurückgenommen werde, sagte Macron am Sonntagabend im Interview mit dem Fernsehsender TF1. Er habe sich gegenüber den Entscheidungsträgern der Ehrenlegion für ein Disziplinarverfahren ausgesprochen.

Angesichts des in keiner Weise ehrwürdigen Verhaltens von Weinstein wünsche er sich, dass daraus die Konsequenzen gezogen werden, sagte der Staatschef in seinem ersten großen Fernsehinterview seit seinem Amtsantritt im Mai. Die Ehrenlegion ist die wichtigste Auszeichnung für besondere Verdienste in Frankreich und kann auch an Ausländer vergeben werden.

Ins Rollen gekommen war der Sexskandal um Weinstein durch einen Bericht der „New York Times“, in dem mehrere Frauen dem Produzenten sexuelle Belästigung vorwarfen. Wenige Tage später berichtete das Magazin „New Yorker“ dann von weiteren Opfern und förderte auch Vergewaltigungsvorwürfe dreier Frauen zutage.

Insgesamt haben sich mehr als zwei Dutzend Frauen mit Vorwürfen gegen Weinstein zu Wort gemeldet, unter ihnen Stars wie Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow und Rosanna Arquette. Fünf Frauen haben Weinstein bislang vorgeworfen, sie vergewaltigt zu haben.

Am Samstag schloss die Oscar-Akademie den 65-Jährigen aus ihren Reihen aus und erklärte, „sexuell aggressives Verhalten“ werde in der Filmbranche nicht mehr geduldet. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion