Vereinte Nationen feiern 75-jähriges Bestehen – ohne Trump
Mit einem Festakt haben die Vereinten Nationen am Montag ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert – überraschend aber ohne US-Präsident Donald Trump.
Eigentlich hätte sich der US-Präsident mit einer vorab aufgezeichneten Video-Botschaft als erster Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten äußern sollen. Stattdessen redete nur die amerikanische Vize-Botschafterin Cherith Norman Chalet.
Die ansonsten hochrangigen Vertreter beteuerten die Bedeutung der Vereinten Nationen – verlangten aber auch Reformen. Wegen der Corona-Krise fiel der Festakt am UN-Sitz in New York viel bescheidener aus als geplant.
UN-Generalsekretär für effektive Zusammenarbeit mit Visionen und Ehrgeiz
Zum Auftakt beschwor UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Zusammenarbeit. „Heute haben wir einen Überschuss an multilateralen Herausforderungen und ein Defizit an multilateralen Lösungen.“ Es brauche eine effektive Zusammenarbeit mit Visionen und Ehrgeiz, um Problemen wie Klimawandel, Ungleichheiten und Benachteiligung von Frauen zu begegnen und den Kampf gegen Hass und Armut zu führen.
Die amerikanische Vize-Botschafterin Chalet würdigte die UN ebenfalls, sprach aber auch von ihrem Reformbedarf, mangelnder Transparenz und Anfälligkeit gegenüber Autokratien. „Für die Trump-Regierung ist dieses Jubiläum ein wichtiger Moment, um die vielen Erfolge der Vereinten Nationen zu markieren – aber dies mit klaren Augen zu tun und einer erneuten Entschlossenheit, dieses wichtige Gremium seinen Zweck erfüllen zu sehen.“
Wegen der Corona-Pandemie war im großen UN-Saal für jedes Mitgliedsland nur ein Vertreter zugelassen. Die Staats- und Regierungschefs schickten vorab aufgezeichnete Videobotschaften. Noch am Sonntag (20. September) hatten die UN mit einer solchen Videobotschaft auch von US-Präsident Trump gerechnet. Eine Anfrage zu den Hintergründen der Änderung blieb von den UN zunächst unbeantwortet.
UN-Studie: Großer Bedarf an grundlegender Versorgung
Eine weltweite Umfrage zum Jubiläum mit mehr als einer Million Teilnehmern zeigt nach Einschätzung der UN den großen Bedarf an grundlegender Versorgung. „Inmitten der aktuellen Covid-19-Krise besteht für die meisten Befragten die unmittelbare Priorität darin, den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu verbessern – Gesundheitsversorgung, sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Bildung“, heißt es in der Studie.
Auch der Wunsch nach größerer internationaler Solidarität und Hilfe für die von der Pandemie am stärksten Betroffenen spiele eine wichtige Rolle.
Die Vereinten Nationen wurden 1945 mit zunächst rund 50 Mitgliedern gegründet. Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR traten 1973 bei. Am Dienstag beginnt die Generaldebatte der UN-Vollversammlung – normalerweise ein großes alljährliches Treffen mit viel Gelegenheit zu Diplomatie auch auf den Gängen. Wegen der Pandemie fallen die allermeisten Begegnungen dieses Mal aus. (dpa/sza)
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