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Verstrickt in Machtkampf

Venezuela: Führender Oppositioneller wegen „Terrorismus“-Vorwürfen festgenommen

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Freddy Guevara, November 2020.

Foto: CRISTIAN HERNANDEZ/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

In Venezuela ist ein führender Oppositionspolitiker unter den Vorwürfen des „Terrorismus“ und „Landesverrats“ festgenommen worden. Freddy Guevara wurde am Montag (Ortszeit) von Beamten des Geheimdienstes aufgegriffen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der 35-jährige ist ein enger Verbündeter von Oppositionsführer Juan Guaidó, der in einen erbitterten Machtkampf mit dem linksnationalistischen Staatschef Nicolás Maduro verstrickt ist.
Generalstaatsanwalt Tarek Saab warf Guevara vor, Verbindungen zu „extremistischen und paramilitärischen Gruppen“ zu unterhalten, die der Regierung des Nachbarlandes Kolumbien nahestünden. Guevara, der im Jahr 2015 in das Parlament des südamerikanischen Landes gewählt worden war, ist von den Behörden in der Vergangenheit immer wieder beschuldigt worden, zu Gewalt bei Protesten gegen die Maduro-Regierung angestiftet zu haben.

Flucht nach Aufhebung der Immunität

Im November 2017 hatte sich Guevara in die chilenische Botschaft in Caracas geflüchtet, nachdem das Oberste Gericht Venezuelas seine parlamentarische Immunität aufgehoben hatte.  Guevara wurde dann jedoch von Maduro begnadigt, woraufhin er im September 2020 nach fast drei Jahren die Botschaft wieder verließ.
Guevaras Verbündeter Guaidó hatte sich Anfang 2019 selbst zum Übergangspräsidenten ausgerufen und wurde daraufhin offiziell von rund 60 Staaten anerkannt, darunter den USA und Deutschland.
Neben den heftigen politischen Konflikten wird Venezuela seit Jahren von einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen seiner modernen Geschichte erschüttert. Das einst reiche Ölland durchlebt das vierte Jahr in Folge eine Hyperinflation. Angesichts der lähmenden wirtschaftlichen und humanitären Krise sind nach UN-Angaben seit 2015 rund 5,4 Millionen Menschen aus dem Land geflohen. (afp)

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