USA: Proteste trotz Ausgangssperre in Louisville nach Ausschreitungen
Trotz einer nächtlichen Ausgangssperre sind in der US-Stadt Louisville erneut hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Polizeigewalt und Straflosigkeit zu demonstrieren. Auslöser der Proteste in der Nacht zum Freitag war die Entscheidung der Justiz, keine Anklage im Zusammenhang mit dem Tod der 26-jährigen Schwarzen Breonna Taylor zu erheben, die bei einem Polizeieinsatz in ihrer Wohnung erschossen worden war.
Mehr als 1.000 Menschen demonstrierten im Stadtzentrum von Louisville, das weitgehend für den Verkehr gesperrt war. Ladenbesitzer verrammelten ihre Geschäfte aus Angst vor Gewalt und sicherten sie mit Spanplatten. Mindestens 24 Menschen wurden nach Polizeiangaben wegen Verstoßes gegen das Versammlungsverbot und anderer Vorwürfe festgenommen.
Zu gewaltsamen Zwischenfällen wie in der Nacht zuvor kam es jedoch zunächst nicht. Am Mittwochabend waren bei Protesten in der Stadt zwei Polizisten durch Schüsse verletzt worden, 127 Menschen wurden festgenommen, mindestens 16 Geschäfte wurden geplündert.
Die Rettungssanitäterin Taylor war im März erschossen worden, als drei Polizisten in Zivil auf der Suche nach einem Verdächtigen in der Nacht in ihre Wohnung eindrangen. Taylors Freund hatte auf die Beamten geschossen, die er nach eigenen Worten für Einbrecher hielt.
Die Justiz des Bundesstaates Kentucky entschied am Mittwoch, im Zusammenhang mit Taylors Tod keine Anklage gegen die beteiligten Polizisten zu erheben. Die Beamten, die die tödlichen Schüsse abfeuerten, hätten in Notwehr gehandelt, erklärte Kentuckys Generalstaatsanwalt Daniel Cameron. Die Stadtverwaltung von Louisville hatte sich mit Taylors Familie in der vergangenen Woche auf eine Schmerzensgeldzahlung in Höhe von zwölf Millionen Dollar (zehn Millionen Euro) geeinigt.
In den USA gibt es seit Monaten landesweit Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. (afp)
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