USA: Gekündigte Arbeitnehmer im Gesundheitswesen erhalten Millionen-Vergleich

Was sich in der Summe viel anhört, ist für den Einzelnen vielleicht nur mehr ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch das Urteil eines Bundesgerichts in Illinois könnte ein Präzedenzfall für den radikalen Umgang von Gesundheitsdienstleistern mit ihren Mitarbeitern während der Corona-Pandemie sein, die eine Impfung verweigerten.
Titelbild
Arbeitnehmer im Gesundheitswesen protestieren gegen ihren Arbeitgeber bzw. Ex-Arbeitgeber NorthShore im Jahre 2021.Foto: Cara Ding/The Epoch Times
Von 21. Dezember 2022

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

500 Arbeitnehmer und Ex-Arbeitnehmer aus dem Gesundheitswesen in Illinois erhalten eine finanzielle Entschädigung, nachdem ihnen nach Verweigerung der Corona-Impfung gekündigt wurde. Eingeschlossen sind auch alle Mitarbeiter, die sich gegen ihren Willen impfen ließen, um ihren Job behalten zu können. Die betroffenen Arbeiter hatten eine Ausnahme von der Impfung aus religiösen Gründen ersucht, diese wurde ihnen jedoch verweigert. Der Vergleich beträgt insgesamt 10,3 Millionen Dollar. Dieser war bereits in einer vorläufigen Fassung im Juli angekündigt worden.

Der von Trump ernannte US-Bezirksrichter John Kness sprach das Urteil am Montag, 19. Dezember. Laut den Anwälten von Liberty Counsel und dem NorthShore Universitätsklinikum plane Kness in der nächsten Woche das Urteil schriftlich zu veröffentlichen. Liberty Counsel ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich für die Rechte von Christen einsetzt und die Kläger vor Gericht vertritt. Das NorthShore Universitätsklinikum ist die beklagte Partei.

Möglicher Präzedenzfall

In einer kurzen Erklärung, die Epoch Times nach der Zustimmung von Kness per E-Mail zugesandt wurde, schrieb NorthShore: „Wir freuen uns über die Zustimmung des Gerichts zu einer unterstützenden Lösung in dieser Angelegenheit und werden der Gesundheit und Sicherheit unserer Patienten und Teammitglieder weiterhin Priorität einräumen.“

Harry Mihet, stellvertretender Chefjurist von Liberty Counsel gab sich nach der Urteilsverkündung erfreut. „Endlich haben wir die finale Zustimmung des Gerichts für diesen Vergleich.“ Die Beschäftigten im Gesundheitswesen seien zu Unrecht diskriminiert und religiöse Ausnahmen von der COVID-Impflicht verweigert worden. „Dieser Fall sollte einen Präzedenzfall für andere Arbeitgeber schaffen, die ihren Arbeitnehmern rechtswidrig religiöse Ausnahmen verweigerten“, sagte er.

Die Rechtsgruppe Liberty Counsel vertrat insgesamt 13 namentlich genannte Kläger, erwirkte jedoch erfolgreich vor Gericht, dass der Vergleich allen Betroffenen zugutekommt. Zunächst ging die Gruppe von 499 Begünstigten aus. Mittlerweile ist die Zahl jedoch auf mindestens 519 angestiegen. Bis zum 12. Dezember hatten insgesamt 493 Personen ihren Anspruch auf einen Teil des Vergleichs geltend gemacht.

24.225 Dollar für jeden Gekündigten

Jeder entlassene Arbeitnehmer erhält laut Vergleich 24.225 Dollar. Arbeitnehmer, die im Unternehmen verblieben sind, erhalten hingegen 3.725 Dollar. Die namentlich genannten Kläger haben zusätzlichen Anspruch auf 20.000 Dollar als Entschädigung für den zusätzlichen Aufwand und das Risiko, das mit der Preisgabe ihrer Identität verbunden ist.

Drei der betroffenen Arbeitnehmer legten Einspruch gegen den Vergleich ein. Allerdings drängten beide Parteien den Richter, die Einsprüche zu ignorieren, die sich größtenteils auf Lohnausfallforderungen nach ihrer Entlassung stützten.

Marzena Novak, eine der Einspruchsführerinnen, gab an, dass ihr tatsächlicher Verlust durch die Entlassung viel höher sei. Dieser würde sich auf fast 140.000 Dollar belaufen. „Obwohl die 25.000 Dollar hilfreich und begrüßenswert sind, reichen sie nicht annähernd an die tatsächlichen Verluste“, schrieb Novak.

NorthShore ließ religiöse Ausnahmen nicht gelten

Wie viele andere Gesundheitsdienstleister hat auch NorthShore während der Corona-Pandemie seinen Mitarbeitern 2021 eine Impfpflicht auferlegt.

NorthShore teilte den Arbeitnehmern damals mit, dass sie einen schriftlichen Antrag auf Ausnahme aus religiösen Gründen stellen könnten und bat sie ausdrücklich, sich kurz halten. Zunächst genehmigte der Gesundheitsdienstleister einige Befreiungsanträge, revidierte dann aber seine Entscheidungen, wie die Kläger berichteten. Angeblich würden die Antragsteller die Kriterien für religiöse Befreiungen nicht erfüllen.

Angestellte, die eine zweite Prüfung ihres Anliegens forderten, wurden aufgefordert, Beschwerde einzureichen. Allerdings ließ NorthShore alle religiösen Einwände, die auf „abgetriebene fötale Zelllinien, Stammzellen, Gewebe oder davon abgeleiteten Materialien“ beruhen, nicht gelten. Diese seien angeblich „nicht in den von NorthShore verabreichten Impfstoffen enthalten“, hieß es damals. Laut Aussage der Kläger würden jedoch alle in den USA erhältlichen COVID-19-Impfstoffe Verbindungen zu abgetriebenen fötalen Zelllinien aufweisen.

Die Kläger wandten vor Gericht ein, dass die Behandlung gegen das Bürgerrecht und ihr Recht auf Gewissensfreiheit verstoße. NorthShore hat das wiederholt bestritten und stattdessen erklärt, dass es „eine unzumutbare Härte“ darstelle, ungeimpfte Mitarbeiter bei NorthShore arbeiten zu lassen.

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: Judge Approves $10 Million Settlement for Health Care Workers Fired Over COVID-19 Vaccine Mandate (deutsche Bearbeitung nh)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion