US-Regierung will Gesundheitsnotstand wegen Drogenmissbrauch ausrufen

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Drogentoten in den USA dramatisch an. Das hat mit Heroin und Schmerzmitteln zu tun. Präsident Donald Trump will gegensteuern - zusätzliches Geld macht er aber nicht locker.
Epoch Times26. Oktober 2017

US-Präsident Donald Trump will angesichts eines massenhaften Missbrauchs von Heroin und anderen Opioiden in den Vereinigten Staaten einen nationalen Gesundheitsnotstand ausrufen.

Trump wollte das Gesundheitsministerium anweisen, eine entsprechende Erklärung zu verabschieden, wie vorab aus Regierungskreisen verlautete. Zusätzliches Geld wird nicht zur Verfügung gestellt.

Stattdessen sollen Mittel aus bestehenden Töpfen umgeschichtet werden und besonders schlimm betroffene Bundesstaaten mehr Spielraum bekommen, wie mehrere Regierungsvertreter in einem Telefonat mit Journalisten sagten. Das Gesundheitsministerium will zudem Stellen schneller besetzen, um Staaten personell zu unterstützen.

Heroin, Opium, Kokain, Medikamente

Die USA kämpfen seit einigen Jahren mit einem verheerenden Anstieg der Drogentoten – vor allem durch Heroin und andere Opioide. Jeden Tag sterben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC im Schnitt 91 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Dazu gehören auch Mittel, die als Medikamente eingesetzt werden.

Im Jahr 2015 gab es insgesamt rund 52 000 Drogentote, 33 000 von ihnen hatten Opioide genommen. Nach vorläufigen Angaben stiegen die Zahlen 2016 weiter an. In Deutschland starben im vergangenen Jahr 1333 Menschen, weil sie illegale Substanzen wie Heroin, Kokain oder Crack konsumiert hatten.

Viele Abhängige in den USA sind über verschreibungspflichtige Schmerzmittel wie Oxycodon in die Heroinsucht gerutscht. Seit den 1990er Jahren wurden die Medikamente sehr freizügig verschrieben. Studien hatten Hinweise geliefert, dass die Suchtgefahr gar nicht so groß sei. Das ist inzwischen widerlegt.

Keine Mittel der Katastrophenschutzbehörde

Trump hatte ursprünglich gesagt, er wolle angesichts des dramatischen Ausmaßes der Opioid-Epidemie den nationalen Katastrophenfall ausrufen. Mit diesem Schritt hätten die Bundesstaaten Mittel von der Katastrophenschutzbehörde Fema bekommen können.

Das galt aber als umstritten, weil das Geld eigentlich für schwere Naturkatastrophen oder Grippeepidemien vorgesehen ist. Die Mittel von Fema seien nach den Hurrikanen der vergangenen Wochen fast aufgebraucht, erklärten die Regierungsvertreter in dem Telefonat.

Die Notstandserklärung gilt nach Angaben aus dem Weißen Haus für 90 Tage. Danach kann sie erneuert werden. (dpa)



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