US-Geheimdienst warnt vor über Mexiko eingeschleusten ungekennzeichneten Huawei-Geräten

Huawei versucht auf verschiedenste Weise, das Verkaufsverbot für seine Geräte in den USA zu umgehen. US-Geheimdiensten zufolge plant Huawei, seine Geräte ohne Label – als sogenannte OEM-Geräte – in den USA zu verkaufen.
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Huawei-Telefone ohne Branding oder sonstige Markenkennzeichen sollten über Mexiko in die USA eingeschleust werden.Foto: iStock
Von 17. August 2019

Geheimdienstbeamte haben gewarnt, dass der chinesische Telekommunikationsriese Huawei erwägt, einem Verbot des Verkaufs seiner Produkte in den Vereinigten Staaten zu entgehen. Dabei sollen Millionen von nicht gekennzeichneten Smartphones nach Mexiko geliefert werden, die dann mit anderen Markennamen in die Vereinigten Staaten eingeführt würden.

„Laut den Beamten plante das in Shenzhen, China, ansässige Unternehmen, eine große Anzahl seiner Smartphones nach Mexiko zu schicken, wo die Smartphones neu etikettiert werden sollten“, berichtete der Journalist Bill Gertz am 12. August in The Washington Free Beacon. Gertz war der erste, der über die Warnung der Geheimdienstler berichtete.

„Als Nicht-Huawei-Geräte gäbe es kein Verbot, sie in den Vereinigten Staaten zu verkaufen. Die Telefone könnten jedoch als Huawei-Geräte identifiziert werden, indem man ihre elektronischen Komponenten untersucht, die sich auf die chinesische Telekommunikation zurückführen lassen.“

Weitere Details über den Huawei-Plan seien nicht bekannt, sagte Gertz. Huawei ist das zweit- oder drittgrößte Telekommunikationsunternehmen der Welt, je nachdem, wie der Umsatz berechnet wird.

Huawei-Chef ist Experte für Cyberkriegsführung

Das Unternehmen wurde 1987 von Ren Zhengfei gegründet, der Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und ehemaliger Experte für elektronische Kriegsführung der chinesischen Armee (PLA) ist.

Der Kongress nimmt derzeit seine jährliche Augustpause, in der viele Senatoren und Vertreter entweder zu Hause mit den Wählern sprechen, mit ihren Familien im Urlaub sind oder offizielle Angelegenheiten im Ausland erledigen.

Dennoch hat der Bericht über Huawei neue Sorgen auf dem Capitol Hill ausgelöst. Ein Sprecher des republikanischen Senators Rick Scott zum Beispiel sagte der Epoch Times am 15. August, dass Scott will, dass Präsident Donald Trump den Druck auf die chinesische Firma aufrechterhält.

„Senator Scott war sich darüber im Klaren, dass China nicht unser Freund ist, und dass Huawei eine Bedrohung der nationalen Sicherheit für die USA und unsere Verbündeten ist. Senator Scott hat Präsident Trump gedrängt, energisch gegen Huawei vorzugehen und konsequent zu bleiben, um sicherzustellen, dass sie keinen Zugang zum US-Markt haben“, sagte der Sprecher, der darum bat, nicht genannt zu werden.

Scott war einer der lautstärksten Verfechter der harten Aktionen der Vereinigten Staaten gegen Huawei und China im Allgemeinen.

„Es ist klar, dass Huawei die Kapazität und den Wunsch hat, unsere privaten Daten zu stehlen und gegen uns zu verwenden“, sagte er Anfang dieses Jahres in einem Interview mit Florida Daily.

Scott bezog sich auf mehrere Warnungen, die von US-Geheimdienst-, Militär- und Cybersicherheitsbeamten in den vergangenen Jahren ausgesprochen wurden, dass Huawei praktisch ein verlängerter Arm des chinesischen Regimes ist.

Das Unternehmen gilt als Schlüsselelement in Pekings langjährigen Bemühungen, fortschrittliche US-Technologien zu stehlen, sowie in der Cyberspionage, wenn seine Produkte von der Regierung und einheimischen US-Unternehmenskunden verwendet werden.

Die Epoch Times berichtete am 3. Juli, dass die ehemalige Ehefrau von Haosheng Hudson Liu – derzeit der Top-Manager von Huawei in Australien und ehemaliger CEO von Huawei Indonesien – ausführlich beschrieben hat, wie Huawei seine Geschäftsbeziehungen zu ausländischen Telekommunikationsunternehmen nutzt, um Spionage durchzuführen und ausländische Unternehmen und Regierungen im Auftrag der KPCh zu beeinflussen.

Huawei versucht nicht zum ersten Mal seine Geräte einzuschleusen

Die jüngste Warnung des US-Geheimdienstes steht im Einklang mit Huaweis langjähriger Praxis, seine Produkte, insbesondere seine Smartphones, ohne jegliche Markenzeichen für andere Unternehmen zu äußerst attraktiven Preisen verfügbar zu machen. Der Prozess wird als „White-Labeling“ bezeichnet.

Der Republikaner Mike Gallagher fragte den damaligen Verteidigungsminister James Mattis und den Generalstabsvorsitzenden General Joseph Dunford während einer Anhörung im April 2018 nach Huawei.

„Und fühlen Sie sich wohl dabei, dass das Verteidigungsministerium (Anm.: Department of Defense, DOD) über die notwendigen Werkzeuge verfügt, um sich mit dem so genannten White-Labeling-Problem zu befassen, bei dem ein Unternehmen wie Huawei seine Geräte an einen Dritten verkauft, der sie einfach umbenennt?“ fragte Gallagher Mattis und Dunford.

Mattis antwortete: „Ich denke, dies ist ein Bereich, auf den wir achten müssen, indem wir sagen, dass wir uns nicht auf „White Labels“ einlassen werden. Wir müssen wissen, von wem wir kaufen, Herr Abgeordneter.“

Gallagher fragte dann Dunford: „Wenn Sie sich Sorgen um die Widerstandsfähigkeit des US-Militärs im Cyber-Bereich machen, sind Sie mit den Risiken durch Huawei und ZTE vertraut, insbesondere als Teil der DOD-Lieferkette?“

Dunford antwortete, dass er die „gleichen Bedenken zum In- und Ausland“ habe, wie Mattis sie beim White Labeling beschrieben habe.

Trump sagte Reportern am 9. August: „Wir werden keine Geschäfte mit Huawei machen. Ich habe diese Entscheidung wirklich getroffen. Es ist viel einfacher, keine Geschäfte mit Huawei zu machen.“

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: US Intelligence Warned of Huawei Plan to Sneak Unmarked Smartphones Into US Via Mexico



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