Wasserverschmutzung: US-Chemiekonzerne wollen 1,2 Milliarden Dollar dafür zahlen
In einer gemeinsamen Erklärung teilten Chemours, DuPont und Corteva am Freitag (Ortszeit) mit, sie hätten „eine grundsätzliche Einigung“ erzielt, um „alle Klagen mit Bezug zu PFAS-verunreinigtem Trinkwasser“ beizulegen. Aus den betroffenen Quellen wird ein Großteil der US-Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt.
Von den 1,2 Milliarden US-Dollar, die in den Einigungsfonds fließen sollen, will Chemours den größten Anteil von 592 Millionen US-Dollar übernehmen. DuPont soll demnach 400 Millionen US-Dollar und Corteva 193 Millionen US-Dollar zahlen.
Die Gruppe der per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) wird allgemein als „ewige Chemikalien“ bezeichnet, weil sich diese Stoffe extrem langsam zersetzen. Sie werden für die Herstellung zahlreicher Industrie- und Konsumprodukte verwendet, darunter Teppiche, wasserdichte Kleidung, Kosmetik, Shampoos, Pizzakartons und Toilettenpapier. Allerdings sind die Substanzen gesundheitsschädlich und können Krebs und andere Gesundheitsprobleme verursachen.
Auch der Industrieriese 3M einigte sich in Rechtsstreitigkeiten mit mehreren US-Städten um mit PFAS verunreinigtes Trinkwasser auf einen Vergleich in Höhe von insgesamt zehn Milliarden US-Dollar (9,32 Milliarden Euro), wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Auf Nachfrage äußerte sich 3M am Freitag jedoch nicht. Die Einigung muss noch von einem Richter bestätigt werden.
Bereits 2022 hatte das US-Unternehmen 3M 571 Millionen Euro an die belgische Region Flandern gezahlt, nachdem aus einer Fabrik in Zwijndrecht nahe Antwerpen Chemikalien ausgetreten waren.
Die niederländische Regierung kündigte in der vergangenen Woche an, von 3M einen Ausgleich für Schäden zu fordern, die durch Chemikalien in der Westerschelde entstanden waren. Der Meeresarm verbindet Antwerpen mit der Nordsee. 3M kündigte bereits an, bis Ende 2025 aus der PFAS-Produktion auszusteigen.
Die US-Umweltbehörde EPA forderte in diesem Jahr neue Standards , um das Vorkommen der gesundheitsschädlichen Substanzen im Trinkwasser zu begrenzen. Versorgungsunternehmen sollen sechs der gefährlichen Chemikalien überwachen und deren Gehalt im Wasser reduzieren. Die neuen Standards könnten tausende durch PFAS verursachte Todes- und zehntausende Krankheitsfälle verhindern, sagte EPA-Chef Michael Regan.
Deutschland, Dänemark, Norwegen, die Niederlande und Schweden hatten im Januar einen Antrag auf Verbot der ewigen Chemikalien bei der EU-Chemikalienagentur Echa eingereicht. Eine Regelung müsste die EU-Kommission ausarbeiten, die sie dann den Mitgliedstaaten vorschlägt. Mit einer Umsetzung des Verbots wird daher für frühestens das Jahr 2026 gerechnet.(afp)
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