US-Admiral über Südchinesisches Meer: „Wir sind bereit für Militäreinsatz“
Sieben Stunden war er am Samstag mit einem P8-Kampfflugzeug über dem Südchinesischen Meer unterwegs: Der Admiral der US-Pazifikflotte Scott H. Swift machte offiziell zwar nur einen Testflug, tat dies aber ausgerechnet über umstrittenem Gebiet, was China hätte verärgern können. Am Tag zuvor hatte er erklärt, man sei bereit für militärische Aktionen im Südchinesischen Meer.
Swift ist erst seit Mai der Chef der US-Pazifik-Flotte. Bei der nun verwendeten Boeing P-8 Poseidon handelt es sich laut Wikipedia um ein Seefernaufklärungs- und U-Boot-Jagdflugzeug der US-Navy. Nach dem Flug zeigte sich der Admiral zufrieden mit der Anti-U-Boot-Waffe. Die Pazifische Flotte sei bereit, noch mehr P8 zu kaufen, um die alten P3 zu ersetzen, sagte er später.
Das Südchinesische Meer ist derzeit ein sensibles Gebiet, da China dort mit seinen künstlichen Inseln die Anrainerstaaten beunruhigt und klare Expansionsabsichten zeigt. Siehe auch:"China baut Landebahn ins südchinesische Meer"
Die USA hingegen zeigen klare „Containment“-Absichten und versuchen derzeit, die Nachbarländer zu unterstützen, um Chinas Macht kleinzuhalten.
Aufmerksamkeit erregten am Freitag Swifts Aussagen in der philippinischen Hauptstadt Manila: „Falls nötig ist man bereit, militärische Aktionen im Südchinesischen Meer durchzuführen“. Und: „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, die der Präsident für notwendig erachten könnte.“ Die US-Marine patrouilliert derzeit mit vier Küstenkriegsschiffen im Südchinesischen Meer, möchte aber noch mehr Streitkräfte in dem Gebiet einsetzen. Swift sagte außerdem, er sei interessiert, die jährlichen Militärmanöver mit einigen Nachbarländern Chinas noch zu erweitern, zum Beispiel solle auch Japan noch hinzukommen. Der Militärchef Japans hatte vor kurzem geäußert, dass China „eine immer härtere Linie bezüglich der Südsee-Problematik“ fahre. Es könne geschehen, dass Japan „dagegen entsprechende Maßnahmen ergreife und mehr Überwachungskräfte zur Beobachtung“ hinschicke.
Admiral Swift wiederholte den bekannten US-Standpunkt, man werde wenn nötig Schritte unternehmen, um die Freiheit der Schifffahrt in dem umstrittenen Gebiet zu gewährleisten.
China will Inselstreit klein halten
Der Streit um Chinas künstliche Inseln gleicht einem Hü und Hott. Einerseits wurde sowohl in den USA als auch in China Kriegspropaganda gemacht, andererseits soll der Streit klein gehalten werden und die USA und China planen für 2016 sogar gemeinsame Militärmanöver(!) – Widersprüche über Widersprüche. Mitte Mai rief die Zeitung des chinesischen Militärs bezüglich des Territorialstreits im südchinesischen Meer die chinesische Marine dazu auf „keine Umstände zu machen oder Störungen erzeugen“.
Man vermutet, dass es sich bei der Veröffentlichung um eine Ermahnung von Chinas Staatschef Xi Jinpings handelte, der offenbar nicht will, dass sein USA-Besuch im September im Vorfeld von irgendwelchen Zwischenfällen überschattet wird. Die Chinesen haben bei John Kerrys Besuch darauf bestanden, dass es sich bei den von ihnen okkupierten und ausgebauten Riffen um ihr Territorium handelt. Auf die Spratly-Inseln erheben insgesamt sechs Länder Ansprüche. Es gibt dort reiche Fischfanggründe und einige der verkehrsreichsten Schiffsrouten der Welt. Auch wird unter den Inseln Erdöl vermutet.
Mehr zu Chinas Expansionsabsichten:
„Basen und Business: Wie die Chinesen weltweit den Seehandel kontrollieren wollen“
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