UNO: Rund 38 Millionen Euro für afghanisches Gesundheitssystem freigegeben

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Afghanische Frauen in Kabul. 20. September 2021. Symbolbild.Foto: BULENT KILIC/AFP via Getty Images
Epoch Times22. September 2021

Um einen Zusammenbruch des angeschlagenen Gesundheitssystems in Afghanistan nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban zu verhindern, hat die UNO Nothilfen in Höhe von 45 Millionen US-Dollar (rund 38 Millionen Euro) für das Land freigegeben. Medikamente, medizinisches Material sowie Treibstoff würden knapp, begründete UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths die Freigabe der Mittel am Mittwoch.

Ein Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in Afghanistan hätte „katastrophale“ Folgen, warnte Griffiths. Die Menschen im Land drohten in diesem Fall von einer medizinischen Grundversorgung abgeschnitten zu werden. Die Gelder sollen nun an UN-Organisationen verteilt werden, die damit mithilfe anderer Nichtregierungsorganisationen bis zum Jahresende Gesundheitseinrichtungen vor Ort weiter betreiben könnten.

Inmitten des US-Truppenabzugs aus Afghanistan hatten die Taliban im August wieder die Macht in dem Land an sich gerissen. Seither ist nach Einschätzung der UNO rund die Hälfte der afghanischen Bevölkerung von einer humanitären Katastrophe bedroht. Ausbleibende internationale Hilfslieferungen und fehlende finanzielle Mittel wirkten sich auch auf das Gesundheitssystem aus.

Maas setzt sich in New York für Rechte von Frauen in Afghanistan ein

In Bezug auf die Rechte von Frauen und Mädchen in Afghanistan äußerte sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Rande der UN-Generaldebatte in New York: „Wir werden keine Beschneidung von Rechten akzeptieren“, sagte Maas am Dienstag in seiner Rede. „Es ist unsere Pflicht zu handeln und die Taliban aufzufordern, die Rechte aller Afghanen zu respektieren“, betonte er, nachdem die neuen Machthaber in Afghanistan eine Reihe von Maßnahmen gegen Frauen und Mädchen ergriffen haben. So wurden Mädchen von weiterführenden Schulen ausgeschlossen.

Maas betonte, dass Deutschland die humanitäre Hilfe für Frauen aufstocke. Allerdings hänge die finanzielle Unterstützung für Afghanistan von der Einhaltung der Rechte ab, sagte der SPD-Politiker weiter. Die Taliban müssten an ihren Taten gemessen werden, nicht an ihren Worten.

Zwar hatten die Taliban ebenfalls am Dienstag verkündet, die weiterführenden Schulen für Mädchen in Afghanistan wiederzueröffnen. Einen Termin nannte die Regierung der Islamisten jedoch nicht. Voraussetzung sei, dass ein „sicheres Bildungsumfeld“ für die Schülerinnen geschaffen werde.

Während der ersten Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 waren Frauen in Afghanistan weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt worden. Die neue Taliban-Führung hat eine weniger strikte Auslegung des islamischen Rechts zugesagt und angekündigt, die Rechte von Frauen zu achten. Allerdings wurden Frauen seit der Machtübernahme angewiesen, zu ihrer eigenen Sicherheit zu Hause zu bleiben und nicht zur Arbeit zu kommen, bis eine Geschlechtertrennung umgesetzt werden könne.

Maas dankte bei einem Treffen am Rande der Vollversammlung in New York auch dem katarischen Außenminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani für die „außergewöhnliche Unterstützung“ Katars bei der Ausreise dutzender Deutscher in den vergangenen Tagen. In den Gesprächen mit seinem Kollegen sei es auch um die Lage in Afghanistan gegangen, schrieb Maas auf Twitter. (afp/dl)



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