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UNO fordert Türkei zu verstärkter Aufnahme syrischer Flüchtlinge auf

Seit Anfang Dezember sind rund 900.000 Menschen in Syrien auf der Flucht. Nun fordert die UNO die Türkei auf, den Flüchtlingen Sicherheit zu gewähren.

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Das Emblem der UNO.

Foto: Johannes Simon/Getty Images

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Vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Konflikts im Nordwesten Syriens hat die UNO die türkische Regierung aufgefordert, mehr Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aufzunehmen.
Der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Filippo Grandi, appellierte am Donnerstag an die Türkei und weitere Nachbarländer Syriens, den am „meisten gefährdeten“ Flüchtlingen Sicherheit zu gewähren.
Die syrische Armee geht seit Dezember mit Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und IS-terroristische Milizen in der Region vor. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad will die letzte Hochburg der Milizen wieder unter seine Kontrolle bringen. Die Türkei steht auf Seiten der Gegner Assads.
Seit Anfang Dezember haben rund 900.000 Menschen nach UN-Angaben das umkämpfte Gebiet verlassen – die größte Flüchtlingsbewegung seit Kriegsbeginn 2011. Die Türkei hat nach eigenen Angaben bislang 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen, weigert sich jedoch, weitere ins Land zu lassen.
Die meisten Menschen flohen in Gebiete in den syrischen Provinzen Idlib und Aleppo. Dort ist die humanitäre Lage auch aufgrund der eisigen Temperaturen oft verheerend. Grandi zufolge sind 80 Prozent der Vertriebenen Frauen und Kinder.
Das UNHCR verfügt laut Grandi in der Region über Material und Vorräte für bis zu 2,1 Millionen Menschen, darunter Zelte für 400.000 Flüchtlinge. Allerdings befinden sich geschätzt vier Millionen Zivilisten in der Region.
Grandi forderte auch mehr internationale Unterstützung für die Länder, die syrische Flüchtlinge aufgenommen haben. Dort sei die Lage hinsichtlich der Kapazitäten und der „öffentlichen Unterstützung“ bereits „angespannt“.
„Tausende unschuldige Menschen“ könnten nicht den Preis dafür zahlen, dass die internationale Gemeinschaft unfähig sei, eine Lösung für die Krise zu finden, erklärte Grandi. (afp)

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